Uniklinik in München:Neubau für Großhadern - "Toaster" wird abgerissen

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Das Bettenhaus des Klinikums Großhadern, der so genannte "Toaster". (Foto: Michaela Rehle/Reuters)
  • Das Klinikum Großhadern bekommt ein neues Bettenhaus. Diesen Beschluss hat das bayerische Kabinett gefasst. Das bisherige Bettenhaus, der so genannte "Toaster", wird abgerissen.
  • Über die Kosten gibt es bisher keine konkreten Angaben. Sie sollen aber bei mindestens 500 Millionen Euro liegen.
  • Das Krankenhaus, das zur Ludwig-Maximilians-Universität München gehört, ist mit 2200 Betten das größte in Bayern und eines der größten in Deutschland. Großhadern ist der Hauptstandort des Uniklinikums, ein kleinerer Bereich ist in der Innenstadt angesiedelt.

Von Stephan Handel

Was die Staatsregierung beschlossen hat

Der Weg zum Abriss des Bettenhauses im Klinikum Großhadern ist frei: Das bayerische Kabinett hat am Dienstag grünes Licht für einen Neubau gegeben, der das bisherige Hauptgebäude ersetzt. Diese Variante war auch in einem vor gut einem Jahr bekannt gewordenen Gutachten als die sinnvollste genannt worden.

Man wolle "in den nächsten 10 bis 20 Jahren flexible bauliche Strukturen" schaffen, um bestmögliche Bedingungen "für Krankenversorgung, Forschung und Lehre" zu ermöglichen, sagt Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU).

Welche Bedeutung der Standort Großhadern hat

Das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ist mit etwa 2200 Betten das größte Krankenhaus Bayerns - und eines der größten in Deutschland. Es hat zwei Standorte: in der Innenstadt und in Großhadern, wo inzwischen der größte Teil angesiedelt ist.

Das bestehende, mehr als 200 Meter lange und 60 Meter hohe Bettenhaus in Großhadern wurde 1977 fertig und galt seinerzeit als eines der modernsten Krankenhäuser Europas. Mittlerweile jedoch hat sich die Medizin weiterentwickelt, und die Erwartungen der Patienten an einen Klinikaufenthalt haben sich gewandelt.

Worüber in den vergangenen Jahren diskutiert wurde

Deshalb wird seit mehr als zehn Jahren über eine Sanierung des riesigen Bettenhauses, im Volksmund "Toaster", genannt, diskutiert. Ein Gutachten dazu hat drei mögliche Varianten diskutiert: eine Sanierung während des laufenden Betriebs, Teilabriss und Sanierung des verbleibenden Bestands sowie Komplettabriss und Neubau. Dabei wurde die letzte Variante eindeutig favorisiert - ein Standpunkt, den sich nun auch die Staatsregierung zu eigen macht. Die Gesamtkosten für den Neubau seien nicht höher als bei einer Sanierung, heißt es in einer Mitteilung der Staatskanzlei. Zudem, sagt Spaenle, würden mit einer Neubaulösung "die Belastungen für Patienten, Mitarbeiter und Studierende so gering wie möglich gehalten. Und die Bauzeit für einen Neubau ist im Vergleich zu einer Sanierung deutlich kürzer".

Der Neubau soll bisherigen Planungen zufolge neben dem bisherigen Bettenhaus entstehen und an das kürzlich eröffnete Operationszentrum anschließen.

Über die Kosten gibt es noch keine Angaben - vor einem Jahr hielt Karl-Walter Jauch, der Ärztliche Direktor des Klinikums, eine Summe von 500 Millionen Euro für "sicher nicht zu hoch gegriffen". Zum Beschluss der Staatsregierung will das Klinikum sich erst am Mittwoch äußern.

Nun sollen schnellstmöglichst die Planungen für den ersten Bauabschnitt beginnen. Für das Gesamtkonzept soll es einen Realisierungswettbewerb geben, um "strukturell, medizinisch, aber auch städtebaulich und gestalterisch eine optimale Lösung zu finden", erklärt die Staatskanzlei.

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