TSV Dachau 1865:Träumen erlaubt

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Dachau 1865 fährt in Kottern die Ernte guter Defensivarbeit ein und gewinnt auch das zweite Spiel im neuen Jahr. Trotz Tabellenplatz vier bleibt das Ziel, frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Dabei fehlen auf Relegationsrang zwei nur noch drei Punkte.

Von Christian Bernhard, München

Klar hat Fabian Lamotte die Tabelle im Blick, wäre ja gelacht, wenn nicht. Zumal der Blick darauf im Moment ja ein äußerst angenehmer ist. Nur verrückt macht sich der Spielertrainer des TSV 1865 Dachau deshalb nicht. "Wir bleiben ruhig", sagt Lamotte. Die erfreuliche Draufsicht hat sich der TSV selbst beschert. Eine Woche nach dem beeindruckenden 3:0-Erfolg gegen den Tabellenzweiten Pullach gewann der TSV am Samstag auch beim Dritten in Kottern 2:1 (1:0).

Auf dem engen Kunstrasenplatz dominierten zunächst die Hausherren, mehrmals prüften sie 1865-Torhüter Maximilian Mayer. Die Dachauer taten sich schwer, offensive Momente zu kreieren - Roland Fichtl dagegen traf zum 1:0 für den TSV Kottern (29.). Nach der Pause arbeitete sich Dachau in die Partie. "Wir haben uns reingeackert und uns die Tore erkämpft", sagte Lamotte, der von einer "Willensleistung" seines Teams sprach. Erst machte Onur Korkmaz das 1:1 (74.), dann schwirrten die Dachauer nach einem Kotterner Eckball in der 90. Minute zum Konter aus, den der zwölf Minuten zuvor eingewechselte Mario Maric mit dem 2:1 vollendete. Für den Angreifer war es bereits der zweite Joker-Treffer nach der Winterpause. Lamotte fand das verständlicherweise "super" und erklärte, dass Maric sich auch einen Startelfeinsatz verdienen würde. "Auf der anderen Seite: Wenn er kommt und trifft, ist er auch Gold wert."

Der Spielertrainer unterstrich nach dem "glücklichen Sieg", dass es seinen Spielern momentan gelinge, "füreinander zu arbeiten". Angedeutet hatte sich dies trotz teilweise enttäuschender Testspiel-Ergebnisse in der Winterpause, in der alle "gut mitgezogen" hätten. Anscheinend auch im Ausdauer-Bereich. Wie schon gegen Pullach entschied 1865 auch in Kottern die Partie in der Schlussphase für sich. Die Fitness scheint zu stimmen. "Dieses Gefühl habe ich auch", sagte Lamotte, "das hat sich heute bemerkbar gemacht." Zudem passt die defensive Leistung. Nur ein Gegentor gegen zwei Spitzenteams bestätigte Lamotte darin, dass dieser Aspekt die "Grundlage" für alles weitere sei. Er ist dabei nicht nur mit dem Abwehrverbund zufrieden, sondern auch mit seinen Offensivspielern. "Alle arbeiten besser mit als in der Vergangenheit", betonte er.

Dritter Sieg in Serie, das bedeutet? "Viiiel Luft nach unten", sagt Spielertrainer Fabian Lamotte

Der ehemalige Bundesliga-Spieler verwies darauf, dass der beeindruckende Rückrundenstart seinen Auftakt bereits im November genommen habe. Der letzte Hinrundensieg in Unterföhring sei sehr wichtig gewesen, da sich sein Team dadurch vor der langen Winterpause Luft nach unten verschafft habe. Auf die Frage, was die sechs Punkte bedeuten, antwortete Lamotte in bester Profi-Manier: "Viiiel Luft nach unten" - das i zog er dabei besonders lang. Das erste Ziel sei weiterhin, so schnell wie möglich 45 Punkte zu erreichen, die in den vergangenen Spielzeiten stets zum Ligaverbleib gereicht haben. "Dann schauen wir, was geht."

Als Tabellenfünfter (37 Punkte) mit nur drei Zählern Rückstand auf Rang zwei kann man jetzt schon sagen: einiges. "Wir müssen nicht unbedingt von ganz oben reden", sagte Lamotte vor dem Duell mit dem FC Ismaning am Samstag. "Aber träumen darf man schon ein bisschen." Na also, geht doch.

© SZ vom 11.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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