TSV Dachau 1865:"Ein bisschen ärgerlich"

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„Wenn er den richtig annimmt, trifft er“: Onur Korkmaz vergab kurz vor Schluss die letzte Chance zum Sieg für den TSV Dachau. (Foto: Toni Heigl)

Die auswärtsstarken 65-er gehen in Rain in Führung, schaffen es aber trotz Überzahl nicht, das 1:0 über die Zeit zu bringen. Der Trainer findet dafür keine Erklärung.

Von Christian Bernhard, Dachau

Tja, wenn er das bloß wüsste. Fabian Lamotte lachte kurz auf, als er auf das Auswärts-Faible seiner Mannschaft angesprochen wurde. Eine Erklärung dafür hatte der Spielertrainer des TSV 1865 Dachau auch nach einigem Überlegen nicht - Platz eins in der Auswärtstabelle der Bayernliga Süd ist ihm und dem TSV aber weiter sicher. Nachdem er vor zwei Wochen ein 1:1 in Vilzing geholt hatte, blieb er am Samstag auch beim nächsten Top-Team ohne Niederlage. Beim TSV Rain am Lech wäre allerdings mehr als ein 1:1 (0:0) drin gewesen. 78 Minuten lang spielte Dachau mit einem Mann mehr. Dass seine Mannschaft es nicht schaffte, die Führung in Überzahl über die Zeit zu bringen, sei schon "ein bisschen ärgerlich", gestand Lamotte ein.

Rains Andreas Götz war nach einer Tätlichkeit gegen Dominik Schäffer bereits in der zwölften Minute vom Platz geflogen. Dass es zu diesem Zeitpunkt noch 0:0 stand, hatten die Gäste ihrem Torhüter Maximilian Mayer zu verdanken, der fünf Minuten zuvor einen Alleingang von Maximilian Käser zunichte gemacht hatte. Die Chance, die sich Qendrim Beqiri in Minute 22 bot, war noch größer: Der Dachauer trat nach einem Foul an Onur Korkmaz zum Elfmeter an - und verschoss.

Trotz der Überzahl tat sich der TSV auf dem witterungsbedingt schlechten Platz schwer, Akzente nach vorn zu setzen. "Es war kaum möglich, gepflegt Fußball zu spielen", sagte Lamotte. In Führung ging seine Mannschaft aber trotzdem - und wie schon in Vilzing sorgten erneut Korkmaz und Christian Doll dafür. Diesmal war Korkmaz der Vorbereiter und Doll vollendete zum 1:0 (55.). Die Führung hielt aber nur kurz, Marco Luburic traf neun Minuten später zum 1:1. Viele Tormöglichkeiten erarbeiteten sich die Dachauer danach nicht mehr, und doch hätten sie die Partie kurz vor Schluss fast noch für sich entschieden. Aber Korkmaz versprang der Ball in aussichtsreicher Position. "Wenn er den richtig annimmt, trifft er", sagte Lamotte zur letzten aufregenden Szene des Spiels.

Trotz des verpassten Sieges war der Dachauer Spielertrainer erneut mit dem Defensivverhalten seiner Mannschaft zufrieden: "Wie wir in der Viererkette gegen den Ball arbeiten, gefällt mir." Seinen Anteil daran hatte auch Alexander Weiser, der nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback feierte. "Er hatte keine Anpassungs-Schwierigkeiten und machte gleich wieder ein gutes Spiel", sagte Lamotte über seinen Kapitän. In den nächsten Tagen können sich die Dachauer nicht mehr auf ihre Auswärtsstärke verlassen: Innerhalb von nur einer Woche stehen ihnen gleich drei Heimspiele ins Haus. Ob das erste davon, das Nachholspiel am Dienstag (17.15 Uhr) gegen den SV Kirchanschöring, stattfinden wird, ist allerdings noch nicht sicher. Lamotte bezifferte die Chancen dafür auf "50:50".

© SZ vom 26.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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