Trudering:Sozialbürgerhaus darf umziehen

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Stadtrat akzeptiert nun doch Standort am Bahnhof

Von Renate Winkler-Schlang, Trudering

Die Kehrtwende ist vollzogen, der Kampf des Bezirksausschusses Trudering-Riem hat sich gelohnt: Der Stadtrat hat sich am Mittwoch in nichtöffentlicher Sitzung für den Truderinger Bahnhof als Standort des Sozialbürgerhauses der Sozialregion Berg am Laim und Trudering-Riem entschieden. Zuvor hatten die Räte in öffentlicher Sitzung das Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsberechnungen des Kommunalreferates zu Kenntnis genommen: Dieses war zu dem Schluss gekommen, es wäre günstiger, den Mietvertrag am bisherigen Standort an der Berg am Laimer Streitfeldstraße zu verlängern.

Doch der Bezirksausschuss-Vorsitzende Otto Steinberger (CSU) hatte sein Rederecht wahrgenommen und noch einmal die Nachteile der Streitfeldstraße wie die Lage am Rand der Sozialregion, die mangelnde Barrierefreiheit und die schlechtere Anbindung nur mit der S-Bahn aufgezählt. Zudem hatte er ins Feld geführt, dass die Behörde in Trudering auch elementar sei für die vom Stadtrat angestrebte Aufwertung des Ortskerns. Ins selbe Horn stießen dann die Stadträte Herbert Danner (Grüne) und Sebastian Schall (CSU), beide auch Mitglieder des Bezirksausschusses.

Danner wies darauf hin, dass der Bebauungsplan bereits seit 2012 gelte und dass der frühere Sozialreferent Friedrich Graffe das Haus bereits für 2017 versprochen hatte. Auch die Fachbasis wünsche sich den zentralen Standort. Schall erwähnte noch, dass die Fläche eigens zu diesem Zweck an die Stadt übertragen worden sei.

So erklärte denn auch Kommunalreferent Axel Markwardt, dass es zwar seine Aufgabe sei, wirtschaftlich zu argumentieren, fachliche und stadtentwicklungspolitische Aspekte könnten jedoch in eine andere Richtung weisen. Sozialreferentin Dorothee Schiwy betonte, sie sei fachlich stets für den Neubau in Trudering gewesen. So richtig einig war man sich dann aber doch wieder nicht: Der Änderungsantrag der Grünen zu Markwardts Rechenexempeln lautete, das Projekt, in dem seit jeher auch eine Mittelpunktsbücherei und ein Stadtteilzentrum der Volkshochschule vorgesehen ist, nun wirklich so rasch wie möglich zu realisieren. Das wollte Danner gleich in öffentlicher Sitzung unter Dach und Fach bringen. CSU und SPD erklärten jedoch, hier habe man nur das Fazit der Wirtschaftlichkeitsberechnung zur Kenntnis zu nehmen. Beschlossen werde dann erst im nichtöffentlichen Teil, in dem es um konkrete Zahlen ging. Dies quittierte Danner mit dem Urteil: "Kinderkram."

Im nichtöffentlichen Teil sprachen sich dann zwar auch CSU und SPD für das Sozialbürgerhaus am Truderinger Bahnhof aus. Sie wollen aber prüfen lassen, ob die Freiwillige Feuerwehr Trudering, die einen neuen Standort braucht, noch mit unterkommen könne - notfalls auch auf Kosten der VHS, denn für diese seien ja immerhin auch Räume im geplanten Gymnasium der Messestadt vorgesehen, so Kristina Frank (CSU). Diesen Punkt jedoch trugen die Grünen nicht mit: Die Feuerwehr sei nicht auf diese 1-A-Lage angewiesen, die VHS schon, sagte Danner. Einstimmig verabschiedet wurde dann aber der Zusatz von CSU und SPD, dass die Verwaltung prüfen solle, ob die Immobilie Streitfeldstraße später für eine andere Behörde geeignet wäre.

© SZ vom 25.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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