Trudering:Lösung in Sicht

Lesezeit: 2 min

Truderinger Sozialbürgerhaus-Pläne Thema im Stadtrat

Von Renate Winkler-Schlang, Trudering

Seit Jahren wartet Trudering auf das versprochene Sozialbürgerhaus samt Stadtbücherei und Volkshochschule auf der Fläche gegenüber dem U- und S-Bahnhof, wo derzeit Hobbygärtner im Krautgarten Radieschen und Tomaten ziehen. Nun immerhin kommt Bewegung in die Sache, das Kommunalreferat kündigt einen Grundsatzbeschluss des Stadtrates gleich nach der Sommerpause an.

Vor einigen Monaten hatte den Truderinger Bezirksausschuss auf eine seiner zahlreichen Nachfragen hin die Hiobsbotschaft ereilt, dass aus dem Kombi-Projekt womöglich nie etwas werden könnte: Aufgrund des raschen Bevölkerungswachstums müsse die Stadt fürs Sozialbürgerhaus mehr Fläche vorsehen als bisher zugrundegelegt. Da man aber diese zusätzlichen Mitarbeiter nicht im Keller oder Souterrain arbeiten lassen könne, werde das nur gehen, wenn ein zusätzliches Stockwerk gebaut werden kann. Die entsprechende Anfrage, ob dies baurechtlich möglich sei, dümpelte aber seitdem unbeantwortet bei der Lokalbaukommission. Auch der Druck, den der Bezirksausschuss auszuüben versuchte, half da nichts.

Nun aber befassen sich gleich mehrere städtische Dienststellen mit dem Projekt: In einer Antwort auf eine Anfrage des Truderinger CSU-Stadtrats Sebastian Schall erklärt Kommunalreferent Axel Markwardt, die Lokalbaukommission habe eine Befreiung von der bisher im Bebauungsplan festgesetzten Zahl der Vollgeschosse wenigstens "in Aussicht gestellt" - sofern andere bauordnungsrechtliche Belange wie Abstandsflächen dadurch nicht betroffen seien. Es sei inzwischen ferner bereits das Baureferat beauftragt worden, einen Kostenrahmen für das Sozialbürgerhaus zu ermitteln. Gleichzeitig sei aber auch der Immobilienmarkt in Trudering sondiert worden - offenbar im Hinblick auf eine eventuell günstigere Anmietung einer anderen Immobilie. Diese Wirtschaftlichkeitsbetrachtung befinde sich derzeit in Abstimmung mit der Stadtkämmerei.

Das Kommunalreferat beabsichtige, einen Grundsatzbeschluss zu erwirken, um "weitere Schritte auf eine zukunftssichere Basis zu stellen", schreibt Markwardt weiter. Dabei sei ein Neubau mit allen drei Teilen - Sozialbürgerhaus, Bücherei und VHS - "nach wie vor eine Option". Eindeutig erscheint die Willensbekundung des Kulturreferats: Es beabsichtigt laut Markwardt, an dem aus seiner Sicht "sehr guten Standort festzuhalten": Die Volkshochschule sei hierbei mit einer Geschossfläche von rund 1100 Quadratmetern berücksichtigt, die Bücherei mit etwa 1800 Quadratmetern.

Auf die Frage von Sebastian Schall, ob das Sozialbürgerhaus, das für Trudering-Riem und für Berg am Laim zuständig ist, eventuell auch wie bisher an der Berg am Laimer Streitfeldstraße bleiben könnte, schreibt Markwart, auch dies sei durchaus eine Variante, die dem Stadtrat mit unterbreitet werde. Vom Tisch allerdings sei die früher diskutierte Lösung, das Sozialbürgerhaus in der Messestadt anzusiedeln. Das war den Berg am Laimern zu weit entfernt.

© SZ vom 23.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: