Trudering:Langes Warten auf schnelle Leitungen

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Lokalpolitiker fordern Ausbau des Glasfasernetzes im Viertel

Eine lahme Internetverbindung war schon vor Corona nervig. Wenn dann die Wohnung noch zum Büro wird, ist es wichtiger denn je, dass die digitale Infrastruktur funktioniert. Das kann vor allem durch einen Glasfasernetzanschluss sichergestellt werden. In Trudering-Riem heißt es da jedoch eher Fehlanzeige. Aktuell haben hier laut Breitbandatlas des Bundesverkehrsministeriums nur 17 Prozent der privaten Haushalte Zugang zum digitalen Hochgeschwindigkeitsnetz. Deshalb hat der Bezirksausschuss (BA) sich an die Stadt gewandt, um nach den Pläne zum Ausbau zu fragen. Derzeit, so das Antwortschreiben, sei eine Erweiterung "wirtschaftlich nicht vertretbar".

Ein Bürger hatte dem BA berichtet, durch seinen Job in der IT-Beratung sei er auf eine große Daten-Bandbreite angewiesen. Doch bei seinen Gesprächen mit Anbietern habe sich nicht abgezeichnet, dass im Viertel in eine glasfaserbasierte Infrastruktur investiert werden solle. Ähnliches geht aus dem Schreiben des Referats für Arbeit und Wirtschaft hervor. Demnach verlegen die Münchner Stadtwerke und M-Net gemeinsam in München ein Glasfasernetz. Laut den Kooperationspartnern sollen bis 2021 insgesamt 570 000 Haushalte und 81 000 Gewerbebetriebe darauf zugreifen können. Innerhalb des Stadtbezirks 15 sei die Messestadt Riem schon seit 2017 "komplett" erschlossen. Allerdings liegen die restlichen Bereiche des Viertels nicht in der aktuellen Ausbauphase. Der Grund ist, dass zunächst die Gebiete mit der höchsten Bevölkerungsdichte im Umfeld schon bestehender Leitungen versorgt werden. Dazu zählt Trudering nicht. Darüber hinaus sei in diesem Teil des Münchner Ostens das Verhältnis von Wohneinheiten pro Gebäude zu niedrig, ein Ausbau also unwirtschaftlich. Wie der Ausbau nach 2021 fortgesetzt wird und ob der Stadtteil dann einbezogen wird, ist derzeit nicht klar. Der BA zeigte sich darüber wenig erfreut. So beklagte CSU-Fraktionssprecher Stephen Sikder: "Nach wie vor ist es empörend, dass wir ein weißer Fleck sind." Es sei unbefriedigend, dass gerade mal 17 Prozent der Anwohner Zugang zum Hochgeschwindigkeitsnetz hätten. Nun hakt der BA noch einmal nach.

© SZ vom 15.01.2021 / Ilgd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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