Trudering:Hortmisere an der Feldbergstraße

Bezirksausschuss wirft der Stadt Untätigkeit vor

Der Truderinger Bezirksausschuss unterstützt die Eltern, die im September ohne Betreuung für ihre Erstklässler dastehen werden, weil im "Haus für Kinder" an der Feldbergstraße 89 das Personal fehlt. Eine Elternbeirätin hatte dem Gremium die Situation noch einmal vor Augen geführt: Derzeit sehe es so aus, als müssten 62 Familien überlegen, wer seinen Beruf aufgeben müsse, um das Kind nachmittags selbst zu betreuen. Frank Essmann (CSU), Vorsitzender des Schulausschusses im Gremium, forderte von der Stadt den Einsatz von Springern, von Tagesmüttern und Berufspraktikanten und das Anwerben von Kräften auch im Ausland, um kurzfristig zu helfen. Wichtig sei ferner eine Flexibilisierung der Richtlinien: Nicht jedes Kind brauche Betreuung bis 17.15 Uhr, weil Eltern aber den ganzen Nachmittag buchen müssen, binde das unnötig Kapazitäten, die am frühen Nachmittag besser eingesetzt wären. Auch Platz-Sharing könnte manchen Eltern helfen, die Stadt dürfe das nicht kategorisch ausschließen. Prüfen solle das Bildungsreferat ferner schnell die Schaffung von Ganztagsklassen in der Feldbergschule, den genauen Bedarf solle die Schule ermitteln.

Der BA warf der Stadt Untätigkeit vor. Sie habe 2014 noch erklärt, sie strebe 2016 eine Erweiterung des Angebots an, nun aber könne sie nicht einmal das bestehende realisieren: "Und die Lage wird sich mit den geburtenstarken Jahrgängen noch verschärfen", so Essmann. Magdalena Miehle (CSU) bezog sich auf eine Aussage des Bildungsreferats in der SZ, wonach abgelehnte Kinder mit dem Bus nach Neuperlach gebracht werden könnten: Wieso, fragte Miehle, sollten all die Kinder fahren, gescheiter wäre es doch, die in Neuperlach offenbar überzähligen Erzieher nach Trudering zu bringen.

© SZ vom 15.05.2017 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: