Nachts. Die Kapuze über den Kopf gezogen, die Spraydose schnell aus dem Rucksack geholt, rasch gemalt. Kunst an der fremden Wand gilt als Sachbeschädigung. Ganz anders soll es bei der Lärmschutzwand an der Truderinger Festwiese neben dem Kulturzentrum an der Wasserburger Landstraße 32 ablaufen. Gemeinsam mit dem Kunstpädagogik-Studenten Moritz Steinhauser dürfen Jugendliche aus Trudering die Wand in der letzten Woche vor den Sommerferien, von Montag, 26. Juli an, gestalten. "Solange wir die Möglichkeit dazu haben, sollten wir jede Gelegenheit nutzen, um Raum für junge Kunst zu schaffen", sagt Steinhauser, der an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert.
Aber welche Motive sollen die Wand schmücken? Auch da dürfen die Jugendlichen kreativ werden. An verschiedenen Truderinger Schulen sollen die Schüler während des Unterrichts Zeit bekommen, um sich eine passende Gestaltung für die sieben großen Flächen der Wand auszudenken. Die Anmeldung kann eine zuständige Lehrkraft vornehmen. Die besten Entwürfe wählen dann Experten aus und Jugendliche setzen diese dann in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien auf der Mauer um. "Wir sind schon sehr gespannt auf die Entwürfe und hoffen, dass noch viele weitere Schulen mitmachen", sagt die Kulturbeauftragte des Stadtteilgremiums Kathrin Aftahy (SPD).
Die Aktion geht auf eine Initiative der SPD-Fraktion des Bezirksausschusses Trudering-Riem zurück. Aftahy betreut das Projekt nun und freut sich über weitere Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte, die sich an der Aktion beteiligen wollen. Eine Kontaktaufnahme mit der Kulturbeauftragten ist bis zum Dienstag, 29. Juni, per E-Mail an kathrin.aftahy@spd-trudering.de möglich.