Trudering:Bekannte Positionen

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Die Wasserburger Landstraße sehen auch die Grünen als geeignet für Nachverdichtung. Vielleicht lasse sich im Gegenzug die Gartenstadt schützen. (Foto: Robert Haas)

Wahlkampfveranstaltung für Katrin Habenschaden verläuft ohne Überraschungen

Von Renate Winkler-Schlang, Trudering

"Grüne Ideen für den Münchner Osten": Oberbürgermeisterkandidatin Katrin Habenschaden und ihre Stadtratskollegen Anna Hanusch und Paul Bickelbacher präsentierten sich bei einer vom Truderiger Grünen-Stadtrat Herbert Danner moderierten, gut besuchten Wahlkampfveranstaltung im Kulturzentrum vor allem als Planungsexperten: "Wir Vier für Sie." Alles drehte sich um die städtebauliche Entwicklung. Im Gegensatz zur wachstumskritischen Politik der neuen München-Liste - von der sich vor allem Danner explizit abgrenzte - solle dies eine offene und liberale sein: Keiner wolle "die Schotten hochziehen". Ein Heimspiel hatte bei der Veranstaltung nur Danner, die anderen drei wohnen offenbar nicht im Osten, und so holten sie sich ihre Beispiele denn auch aus der ganzen Stadt. Als Modell für sinnvolle Überbauung eines Gewerbegebiets pries Habenschaden etwa Flächen im Euro-Industriepark. Als Beispiel, wo man als Grüne aber auch mal gezielt gegen Nachverdichtung gewesen sei, nannte sie neben der Truderinger Fauststraße auch den Eggarten in Feldmoching, als Möglichkeit, überdimensionierte Verkehrsflächen für Wohnungsbau zu nutzen, immerhin die Ständlerstraße in Neuperlach. Ihr Credo war für die Zuhörerschaft nicht gerade neu: flächensparend bauen, "vielleicht moderat ein bisschen in die Höhe" und möglichst "autoarm", dafür aber gut an den ÖPNV angeschlossen. Bickelbacher ergänzte, er könne sich eine Seilbahn von Englschalking zur Messe, und ferner nicht nur eine neue Tram auf der Rosenheimer Straße und weiter bis Perlach vorstellen, sondern auch eine entlang der Wasserburger Landstraße: "Und keine Angst, sie braucht nicht überall eine eigene Spur", beruhigte er mögliche Skeptiker. Ein Bürger rief nach einem S-Bahn-Ring rund um München - eine alte grüne Forderung, versicherte die Oberbürgermeisterkandidatin. Für so vieles aber sei halt leider der Freistaat zuständig.

Anna Hanusch hoffte, mit einer neuen "Rahmenplanung Waldtrudering" die Gartenstadt dort schützen zu können. Das gelinge eventuell besser, wenn man im Gegenzug Nachverdichtungspotenzial entlang der Wasserburger Landstraße anbieten könne, meinte sie. Ein Bürger fragte, ob Leben, Erholen, Freizeit, Sport und Kultur denn zu Randthemen geworden seien. Die Grünen versicherten, das alles gehöre für sie natürlich dazu. Ein Bürger erklärte, Beteiligung dürfe nicht bloß "Show" sein, auch das konnten wieder alle so unterschreiben.

© SZ vom 07.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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