Leitungswechsel:Im Bekannten Neues entdecken

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Maria Schindelegger übernimmt zum 1. Oktober die Leitung des Museums Das Maximum in Traunreut. (Foto: privat)

Kunsthistorikerin Maria Schindelegger folgt der Gründungsdirektorin Birgit Löffler im Museum Das Maximum nach und möchte das Haus noch bekannter machen.

Von Sabine Reithmaier, Traunreut

"Zeit für einen Wechsel." Birgit Löffler kommentiert ihren Weggang extrem knapp. Seit der Eröffnung im Juli 2011 hat sie Das Maximum in Traunreut geleitet, sich um die Kunst der Sammlung von Heiner Friedrich gekümmert und das Haus zu einem international anerkannten Museum entwickelt. Jetzt wechselt sie zum 1. Oktober als Sachgebietsleiterin für Kultur und Heimatpflege ans Landratsamt Traunstein. "Ich brauche nach zehn Jahren eine neue Herausforderung", sagt sie dann. "Ich gehe leichten Herzens." Auch deshalb, weil der Übergang reibungslos funktionieren dürfte.

Ihre Nachfolgerin hat sie schließlich selbst ans Haus geholt. Maria Schindelegger, die neue Chefin, arbeitet bereits seit Ende 2016 im Museum. Zuvor hatte die 42-jährige Kunsthistorikerin bereits als Leiterin einer Sammlung Erfahrungen gesammelt. Die gebürtige Wienerin, die in ihrer Heimatstadt und Hamburg studiert und in München über Margaret Bourke-Whites Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg promoviert hat, leitete von 2009 bis 2015 die Walther Collection in Neu Ulm, eine Kunststiftung, die sich mit historischer und zeitgenössischer Fotografie sowie verwandten Medien auseinandersetzt. Doch dann entschied sich Schindelegger, zugunsten ihrer beiden kleinen Töchter kürzer zu treten, arbeitete zunächst freiberuflich in München, bevor sie im Dezember 2016 in Teilzeit am Traunreuter Museum startete. "Ich fand das Haus immer spannend", sagt sie, "schon zu den Zeiten, als ich dort noch nicht gearbeitet habe."

Dass der Wechsel an die Spitze jetzt so schnell kam, hat auch sie überrascht. Doch es sei wirklich luxuriös, ein so gut laufendes Museum zu übernehmen, sagt sie. Gefragt nach ihren Plänen überlegt sie kurz: "Ich möchte die erfolgreiche Arbeit von Birgit Löffler weiterführen und auch deren Projekte fortsetzen." Die Eichenpflanzungen zum Beispiel, mit denen die Stiftung seit 2015 den Künstler Joseph Beuys ehrt. Zunächst nur in und um Traunreut, inzwischen aber auch überregional. Und sie würde gern die Beziehungen zu Salzburg intensivieren, schließlich liege Das Maximum nahe an der Grenze

Das Haus, ein Tageslicht-Museum, konzentriert sich auf fünf deutsche (Georg Baselitz, Imi Knoebel, Uwe Lausen, Blinky Palermo, Maria Zerres) und vier amerikanische Künstler (Dan Flavin, John Chamberlain, Walter De Maria, Andy Warhol, allesamt Weggefährten von Heiner Friedrich seit dessen Anfängen als Galerist in München, Köln und New York). Dass deren Kunst in Traunreut getreu den Grundsätzen des Stifters dauerhaft präsentiert wird, es also keine Wechselausstellungen gibt, empfindet Schindelegger als Vorteil. "Das ist unser Alleinstellungsmerkmal", sagt sie. Ein Bild immer wieder anzusehen und Neues zu entdecken, sei doch etwas ganz Besonderes. Möglicherweise müsse man das noch besser kommunizieren, überlegt sie. Generell hält sie es für wichtig, die Öffentlichkeitsarbeit zu vertiefen und dafür zu sorgen, dass die Welt vom Museum erfährt. Damit noch viel mehr Besucher nach Traunreut und in Das Maximum kommen.

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