Thema des Tages:Münchner Mittelpunkt

Beliebtes Wallfahrtsziel ist die Mariensäule auf dem Marienplatz. (Foto: Robert Haas)

Maria ist das symbolische Zentrum nicht nur von München, sondern auch von Bayern. Der Nordturm der Frauenkirche wurde 1800 als Nullpunkt der bayerischen Landvermessung ausgewählt, und die Münchner Mariensäule ist der Nullpunkt der Kilometerzählung aller Straßen, die ins Umland führen. Wohlgemerkt: die Mariensäule in der Münchner Altstadt, denn im heutigen Stadtgebiet stehen seit dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert drei weitere Mariensäulen: in Pasing, in Feldmoching und in Allach. Die älteste dieser Säulen ist jene in der Altstadt: Sie ziert seit 1638 das Herz Münchens, den 1854 nach ihr benannten Marienplatz - mit bislang drei Unterbrechungen. 1870 wurde die Figur heruntergehoben, um sie neu zu vergolden. Von 1942 bis Kriegsende fand die Statue Unterschlupf in der Frauenkirche, zum Schutz vor Bomben. Und 1967 wurde die Säule abgetragen, damit ein Schacht für U- und S-Bahn ausgehoben werden konnte. Erneut kam die Marienfigur in den Dom. Sie kehrte 1970 zurück, allerdings auf eine neue Säule, weil die alte verwittert war, und auch nicht ganz an den ursprünglichen Ort. Die Mariensäule steht jetzt einen halben Meter weiter westlich. An der Kilometerzählung geändert hat sich dadurch aber nichts.

© SZ vom 13.05.2017 / wet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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