Thalkirchen:Die ganze Gaudi

Lesezeit: 2 min

Fotoclub zeigt eine Schau zur Isar-Flößerei. Zu sehen sind viele Spaßgesellschaften und die Flusslandschaft

Von Jürgen Wolfram, Thalkirchen

Wenn der Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen im Frühjahr sein fünfjähriges Bestehen feiert, darf er sich über ein besonders attraktives Geschenk freuen: eine Ausstellung, die der Fotoclub Fürstenried-Neuried zum Jubiläum beisteuert. Unter dem Titel "Flößerei heute - Harte Arbeit für eine Spaßgesellschaft" sind sieben der 20 Clubmitglieder ausgeschwärmt, um das traditionsreiche Handwerk in all seinen Facetten fotografisch einzufangen.

In ihrer Schau zeigen die Mitglieder des Fotoclubs auch den Spaß der Gesellschaften, die auf den hölzernen Ungetümen den Fluss hinab fahren. (Foto: Privat)

Vernissage der Bilderschau, die in der evangelisch-lutherischen Passionskirche an der Tölzer Straße zu sehen sein wird und die bis 24. April dauert, ist am Sonntag, 11. März. Zu einem späteren Zeitpunkt ist die Prämierung der besten Arbeiten durch eine Fachjury vorgesehen. Die Idee zur Fotoausstellung stammt aus den eigenen Reihen des 1984 gegründeten Clubs. Die Mitglieder haben sich nicht gescheut, im Morgengrauen nach Wolfratshausen zu fahren und den Zusammenbau der hölzernen Ungetüme zu beobachten. Manch anderer Abstecher an die Isar und die Kraftwerkskanäle ist wegen Hochwassers vergeblich gewesen. Am Ende der Aktion aber stand ein stolzes Ergebnis: eine große Bilderauswahl, aus der die Clubmitglieder im Herbst 2017 eine Schau von 25 Arbeiten zusammenstellten.

Harte Arbeit für das Vergnügen: Die Mitglieder des Fotoclubs Fürstenried-Neuried dokumentieren in ihrer Schau die handwerkliche Seite der Flößerei. (Foto: Fritz Schobloch)

40 Prozent davon zeigen die handwerkliche Seite der Flößerei, 40 Prozent die "Spaßgesellschaften" an Bord und 20 Prozent die faszinierende Flusslandschaft. "Das Ganze ist sehr gelungen", urteilt der Clubvorsitzende Fritz Schobloch über den Bilderbogen. Er war selbst in jenem Team unterwegs, das den Geheimnissen der Flößerei kreativ auf die Spur kommen sollte. Der gelernte Krankenpfleger und heutige Rentner hat zwar selbst kein Floß bestiegen, weil ihm diese Art Gaudi zu laut ist und er lieber mit dem Schlauchboot aufs Wasser geht. Doch im Rückblick kann er dem Sujet durchaus positive Seiten abgewinnen. "Wir machen das ja alles zum Spaß und nicht kommerziell", sagt Schobloch. Gleichwohl sind beim Fotoclub Fürstenried-Neuried ambitionierte Leute am Werk. Davon konnte sich die Öffentlichkeit schon bei vielen Ausstellungen überzeugen, die zuletzt "Die vier Jahreszeiten" oder auch "Facetten der Stadt" hießen. Der Club aus dem Münchner Südwesten gehört überdies dem Deutschen Verband für Fotografie an; das allein bürgt schon für eine gewisse Qualität.

Die Mitglieder des Fotoclubs sind im Morgengrauen nach Wolfratshausen gefahren und haben den Zusammenbau der hölzernen Ungetüme beobachtet. (Foto: Privat)

Geht es nach Fritz Schobloch und seinen Vorstandskollegen Karsten Mittmann, Thomas Senoner und Helmut Eder, veranstaltet der Fotoclub in Zukunft mehr als die bisher üblichen zwei Ausstellungen pro Jahr. Gemeindesäle, Pfarrzentren und Arztpraxen stehen ihm für Schauzwecke zur Verfügung. Ideen für die Präsentationen entwickeln die Mitglieder bei regelmäßigen Treffen im Seniorenzentrum am Luganoweg 6 in Fürstenried sowie an einem Stammtisch in Neuried. Interessenten sind willkommen.

© SZ vom 10.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: