Mit das Wichtigste für eine Bar sind die Geräusche. Der Sound, der dort entsteht. Nichts ist schlimmer als ein stilles Lokal. Mutige Betreiber verzichten auf Musik. Wer den Sicherheitsgroove von der Lounge-Playlist weglässt, bekommt im besten Fall dafür den reinen Barklang, der die Atmosphäre in einem Raum prägt und das maximale Wohlfühlen erzeugt bei den Gästen.
Er besteht aus den Gesprächen der Besucher und aus ganz individuellen Geräuschen, die Bars voneinander unterscheiden. Im hallenden Brenner etwa rumpelt die Kaffeemaschine vorne und hinten zischen die Pfannen der offenen Kochstellen, im Schumanns ist hingegen jedes Glasabstellen gedämpft vom Raum und im Holy Home, diesem Hipbräuhaus, klingen Stimmen, tönt der DJ und es hallt von den kahlen Wänden. Und dann gibt es noch den Ton der gehobenen Trinkkultur.
Wobei es beim Zubereiten eines Cocktails ja erst ganz am Ende dazu kommt. Nach einem zelebrierten Zusammenschütten, Quetschen, Drehen oder Träufeln folgt zunächst das weithin hörbare Shaken. Gespräche verstummen, man blickt an den Tresen, bis das silberne, langsam beschlagende Gefäß wieder zur Ruhe kommt und aus dem heiligen Gral der Bar das Kneipenelixier fließt.
Und weil der Shaker das Herz jedes Lokals ist, das klackernd schlägt mit einem Puls von meist mehr als 200, gibt es jede Menge Shaker-Anbieter. Gerade in der Barstadt München kann man ja nicht Stangenware schütteln. Die Experten vom Mixology-Magazin zählen auf: Das Modell Birdy für 150 Euro etwa wurde zwei Jahre lang entwickelt, um eine Form zu erreichen, durch die Eiswürfel zwar eine hohe Geschwindigkeit bekommen, aber nicht verkanten. Oder der Konga-Shaker, eine Art Thermoskanne mit zwei Griffen, Vintage, kostet bis zu 1000 Euro.
Oder aber, für den Münchner Shaker-Profi fast Pflicht, man lässt sich von Klaus St. Rainer, Apostel der Bar-Gemeinde, einen aus Silber oder Gold bauen, zum Preis von 400 gehobenen Cocktails.