Im Import/Export, das sich in einem ehemaligen Supermarkt an der Goethestraße einquartiert hat, tanzen sie in der Fleischabteilung. Im Art Babel am Norkauer Platz trinkt man in einem alten Trafohäuschen sein Bier. Vor wenigen Tagen hat nun ein neuer temporärer Club eröffnet - an einem noch ungewöhnlicheren Ort. Der Herr Hotter, in der Hotterstraße 10, unweit vom Marienplatz.
Um in das efeubewachsene Gebäude zu kommen, muss man einen schweren Hebel nach oben drücken und die Tür mit aller Kraft aufschieben. Die Wände sind so dick, dass sich wohl ausnahmsweise kein Nachbar beschweren wird. Herr Hotter residiert in einem Hochbunker.
Die Wände sind rau und unverputzt. Auf dem Boden stehen Polstermöbel. "Schutzraumübung" heißt die Electro-Party am Freitag, "Bunker-Alarm" die am Samstag, mittwochs gibt es Live-Konzerte.
Wie an allen angesagten Orten wird das Helle nicht als Halbe, sondern in der 0,33-Liter-Flasche serviert. Die Gäste tragen enge Jeans, große Brillen und weite Ponchos. Die unvorteilhaft geschnittenen Umhänge sind modetechnisch höchst umstritten, doch bei Herrn Hotter ergeben sie einen Sinn: Es ist recht kühl in dem Gemäuer.
An diesem Freitag kommt noch eine weitere Feier-Location hinzu. Das Nachtmuseum eröffnet wie im vergangenen Jahr für ein paar Nächte einen Club im Stadtmuseum. Ein Club im Museum? Im Vergleich zu Herrn Hotter und seinem Bunker klingt das fast ein wenig angestaubt.