Ikea in München:Was Ikea zu den Plänen sagt

In Kopenhagen plant das Unternehmen bereits ein ähnliches Projekt. Dort zieht Ikea ein Haus in der Innenstadt hoch, zudem soll es 500 Studentenappartements geben, die übernimmt eine Partnerfirma. Auch in Nizza plant das Unternehmen ein neues Möbelhaus, am selben Ort 300 Wohnungen. In Hamburg hat Ikea vor vier Jahren ein Haus in der Fußgängerzone eröffnet, damals allerdings viele Parkplätze gebaut, die heute kaum einer nutzt. Denn mehr als 80 Prozent der Kunden kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Bei Ikea hat man verstanden, dass sich das Leben in den Städten stark verändert hat - und versucht nun, darauf zu reagieren. Früher gab es in Münchens Zentrum noch mehrere Möbelhäuser, als letztes hat vor vier Jahren der XXXLutz an der Theresienhöhe zugemacht. Ikea aber hatte seine Häuser schon immer weiter draußen. Das erste Haus in Deutschland eröffnete das Unternehmen 1974 in Eching, 2003 eines in Brunnthal - beide Orte seien für eine "wachsende Gruppe potenzieller Kunden unattraktiv", heißt es in der Studie. Ein guter Standort ist für Ikea also einer, der mit Bus und Bahn schnell zu erreichen ist: Der beste Standort von den drei untersuchten wäre daher die Paketposthalle, schreiben die Autoren. Fünf Minuten von der S-Bahn-Station Hirschgarten entfernt, zwei Trambahnlinien vor der Türe.

Bei der Post aber ist aus der Pressestelle lediglich zu erfahren: "Es fanden keine Gespräche mit Ikea statt." Nicht äußern will man sich zu der Nachfrage, ob es Verhandlungen mit Projektentwicklern gegeben habe. In den vergangenen Jahren hatte die Post bereits mehrmals überlegt, das Gebäude an der Arnulfstraße zu verkaufen. Zuletzt war die Halle als Standort für ein neues Konzerthaus oder auch als Ausweichquartier für den Gasteig im Gespräch.

Eine Sprecherin von Ikea will sich zu den Plänen ebenfalls nicht äußern. Man prüfe mehrere Standorte, in der Innenstadt wie im Umland, sagt sie. Es sei aber durchaus denkbar, "dass es ein Standort wird, der nicht typisch für Ikea ist und den man erst einmal nicht mit uns in Verbindung bringen würde".

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