München:Dirigent Stefan Soltész nach Zusammenbruch gestorben

Seine große Zeit hatte Soltész in Essen, als Intendant und Generalmusikdirektor in Personalunion. (Archivbild von 2008) (Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa)

Der 73-Jährige dirigierte gerade die Komische Oper "Die schweigsame Frau", als er zusammenbrach. Die Bayerische Staatsoper zeigt sich entsetzt.

Der Dirigent Stefan Soltész ist während einer Vorstellung im Münchner Nationaltheater zusammengebrochen und anschließend gestorben. Mit Entsetzen und großer Trauer gebe die Bayerische Staatsoper den Tod des 73-Jährigen bekannt, teilte ein Sprecher mit. Der Vorfall ereignete sich demnach am Freitagabend, während Soltész die Komische Oper "Die schweigsame Frau" von Richard Strauss dirigierte.

"Die Nachricht über den Zusammenbruch und das Ableben von Stefan Soltész macht mich zutiefst traurig", sagte Intendant Serge Dorny dem Sprecher zufolge. "Wir verlieren einen begnadeten Dirigenten. Ich verliere einen guten Freund. Meine Gedanken sind bei seiner Frau Michaela."

SZ PlusZum Tod von Stefan Soltész
:Ein Herrscher, nicht nur am Pult

Stefan Soltész war einer der großen eigenwilligen Dirigenten. Sein Tod während einer Aufführung am Bayerischen Nationaltheater trifft die Klassikwelt schwer.

Von Reinhard J.Brembeck

Der in Ungarn geborene Soltész studierte den Angaben zufolge Dirigieren, Komposition und Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Nach Stationen als Dirigent in Wien und Graz und als musikalischer Assistent von Karl Böhm, Christoph von Dohnányi und Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen sei er Dirigent der Staatsoper Hamburg, der Deutschen Oper Berlin sowie Generalmusikdirektor am Staatstheater Braunschweig gewesen.

Von 1992 bis 1997 war er Chefdirigent der Flämischen Oper in Antwerpen/Gent, von 1997 bis 2013 Generalmusikdirektor der Essener Philharmoniker und Intendant des Aalto-Musiktheaters, wie die Bayerische Staatsoper weiter mitteilte. Außerdem seien viele Gastdirigate hinzugekommen.

© SZ/dpa/Reuters/jael - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusInterview
:"Wir wurden rigoros geschlossen und halbherzig wieder geöffnet"

Seit knapp drei Jahren ist Andreas Beck Staatsintendant in München, die meiste Zeit im Corona-Ausnahmezustand. Was ihn umtreibt - und welche Pläne es für die neue Saison gibt.

Von Yvonne Poppek

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: