Starnberg:Aus eins mach zwei

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Die mit dem Stuhl: XXXLutz gibt seine Präsenz wie hier in Aschheim mit übergroßen Sitzmöbeln zu erkennen. (Foto: Peljak)

XXXLutz offenbart erstmals seine Pläne: In der Mahler-Immobilie könnte auch ein Mömax-Discounter unterkommen

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Der Möbelriese ist aufgewacht. XXXLutz hatte das frühere Mahler-Haus im vergangenen November übernommen, aber zu seinen Plänen an der Loisach bislang geschwiegen. Das ändert sich nun: Am kommenden Mittwoch, 8. Juni, berät der Wolfratshauser Bauausschuss über einen Antrag auf Vorbescheid der Löwengrund Immobilien GmbH für die Grundstücke Hans-Urmiller-Ring 37 und 43. Dort soll ein bestehendes Gebäude abgerissen und ein Lagerhaus errichtet werden - für ein Einrichtungshaus, wie es in der Vorlage für den Ausschuss heißt.

Die Löwengrund-Gesellschaft ist Teil der XXXLutz-Gruppe. Auch Susanne Leonhard vom Wolfratshauser Bauamt bestätigt, dass die Oberösterreicher hinter dem Antrag für das 30 000 Quadratmeter große Gelände stecken.

Wie Leonhard und Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) erklären, betrifft der Antrag ein Grundstück, das zwar zum ehemaligen Mahler-Areal gehört, allerdings nicht mehr zum baurechtlichen Sondergebiet für Möbel. Der Antrag beziehe sich auf den Abriss einer bestehenden Lagerhalle und den Neubau einer größeren und höheren Halle, sagt Bürgermeister Heilinglechner. Aber das ist noch nicht alles. Dem Antrag seien Pläne beigefügt, aus denen sich schließen lasse, dass XXXLutz auf dem Mahler-Areal gleich zwei Einrichtungshäuser plane - einen XXXLutz im ehemaligen Mahler-Hauptgebäude und einen Möbeldiscounter in dem länglichen Bau, in dem zuvor die Abteilung "Junges Wohnen" untergebracht war. Laut Leonhard solle dort der Lutz-Discounter Mömax unterkommen, möglich sei aber auch der Ableger Möbelix.

Ob noch ein Media-Markt auf das Gelände kommt, ist fraglich

Sollten sich die Pläne bewahrheiten, wäre es fraglich, ob dort zudem ein Media-Markt unterkommen könnte. Bekanntlich hatte Heilinglechner diese Doppelnutzung ins Gespräch gebracht und den Kontakt zwischen Elektromarkt und Möbelhaus hergestellt. Die Media-Saturn-Holding sei "sofort bereit, nach Wolfratshausen zu gehen", sagt Heilinglechner. Allerdings habe diese wohl noch keine Antwort von Lutz erhalten.

Für die Idee hatte der Bürgermeister viel Lob bekommen, die Wolfratshauser CSU hatte ihn jedoch scharf kritisiert, mit dem Hinweis, das würde die Pläne des Investors für einen Elektromarkt auf dem Kraft-Areal am Bahnhof torpedieren. "Meine Meinung zum Thema hat sich nicht geändert", sagt der CSU-Fraktionssprecher Günther Eibl, der auch im Bauausschuss sitzt. Er betont jedoch, dass es im Ausschuss am Mittwoch (Beginn: 18 Uhr) um eine "rein baurechtliche Frage" gehe.

Auch Heilinglechner und Leonhard weisen beide darauf hin, dass das Konzept für die Einrichtungshäuser nicht Gegenstand des Antrags sei. Ob es bei den beiden Möbelhäusern bleibe, sei im Prinzip noch offen, sagt Leonhard. Zunächst gehe es also weder um Verkaufsflächen noch um Sortimente.

Im Februar hatte ein Lutz-Sprecher angekündigt, dass es künftig "mehr als nur Möbel" geben solle. Heilinglechner hatte daraufhin erklärt, dass er an der Sortimentsbeschränkung im Gewerbegebiet festhalten wolle. Das Areal sei nach wie vor Sondergebiet für Möbel, sagt Heilinglechner. Für Möbelhäuser brauche Lutz keine neue Genehmigung.

© SZ vom 06.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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