Es ist das größte Wohnbauprojekt der Gemeinde auf einer Fläche von etwa 14 Hektar: die "Gilchinger Glatze". Dort sollen später zirka 1700 Menschen wohnen, doch mit einem rechtsgültigen Bebauungsplan sei erst in drei Jahren zu rechnen. Das berichtete Rathauschef Manfred Walter (SPD) jetzt in der Bürgerversammlung, die coronabedingt an zwei Abenden abgehalten wurde. Walter verwies auf das schwierige Umlegungsverfahren und die noch notwendigen Verhandlungen mit Grundeigentümern der Fläche, die zur Hälfte kompakt bebaut werden soll. Im Frühjahr soll sich der Gemeinderat in einem Workshop mit dem Projekt befassen, das als "Wohnen im Stadtgarten" mit Landschaftssenke und Wasserband konzipiert ist. Man werde sich daher auch um die Kleine Landesgartenschau bewerben, kündigte der Bürgermeister an, der frühestens in vier Jahren mit dem ersten Spatenstich rechnet.
Im Bereich der "Glatze" soll auch eine Kindertagesstätte gebaut werden, denn schon jetzt sind die Kita-Plätze in Gilching trotz des vergleichsweise großen Angebots knapp. Es gibt zwar insgesamt 218 Krippen-, 784 Kindergarten- und 320 Hortplätze sowie 118 Plätze in der Mittagsbetreuung. Aber in der Prognose fehlten mit den künftigen Bewohnern der "Glatze" bis zum Jahr 2035 bei den Krippen 87, in Kindergärten 117 und beim Hort 276 Plätze, sagte Walter. Zudem habe die Gemeinde bei den Kitas mit dem "Fachkräftemangel enorm zu kämpfen", so dass womöglich einzelne Gruppen schließen müssten.
Mit Prämien, wie von manchen Elternbeiräten vorgeschlagen, sei das Problem nicht zu beheben, sagte der Bürgermeister. Denn als kommunaler Arbeitgeber müsse man "tariftreu" bleiben. Er bedauerte, dass Ergänzungskräfte wie ehemalige Lehrer oder Pädagogen aus dem Ausland vom Freistaat oft nicht anerkannt würden. Aber man werde trotz der Personalnot nicht Erzieher von anderen Kita-Trägern in Gilching abwerben.