Weihnachten:Starnberger Wintergewimmel

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Im winterlichen Reigen hat die Malerin Annelie Herrmann nicht nur Sehenswürdigkeiten und Läden untergebracht, sondern auch einige Starnberger. (Foto: Allitera Verlag)

Annelie Herrmann hat einen Adventskalender für die Kreisstadt gezeichnet. Manch ein Bürger könnte sich wiedererkennen.

Von Katja Sebald, Starnberg

Der eine oder andere Starnberger dürfte sich dieser Tage sehr gewundert haben, als er sich selbst auf einem Adventskalender entdeckt hat. Zufall ist das allerdings nicht: Die Malerin und Illustratorin Annelie Herrmann hat einen "Starnberger Adventskalender" gezeichnet und darauf nicht nur Sehenswürdigkeiten und Geschäfte der Kreisstadt verewigt, sondern auch den einen oder anderen Bewohner.

"Starnberg ist vielleicht nicht die schönste Stadt, für mich ist sie trotzdem erhaltenswert", sagt Annelie Herrmann, die seit 1990 in Starnberg lebt, mit einem gebürtigen Starnberger verheiratet ist und zwei erwachsene Söhne hat. "Die kleinen Geschäfte verschwinden nach und nach", stellt sie fest - und wie zum Beweis haben einige in der Zeit zwischen dem Erstellen des winterlichen Wimmelbilds und der Drucklegung geschlossen. So hat die Künstlerin nun mit der Bäckerei Meier und der Buchhandlung Greiner auch zwei alteingesessenen Geschäften, die es nicht mehr gibt, ein kleines Denkmal gesetzt.

Und auch sonst hat sie ein ausgesprochen lebenswertes Starnberg gemalt: Es liegt so viel Schnee, dass man keine einzige Straße mehr sieht und kein einziges Auto mehr das gemütlich-bunte Treiben in der Stadt stören kann. Es ist Platz für Spaziergänger, Schlittschuhläufer und Musikanten, für einen Ratsch auf dem Kirchplatz, für eine Rast am Achheimbrunnen und für eine wilde Schneeballschlacht natürlich auch. Im Übrigen fliegen auch ein paar Englein zwischen den Häusern herum und oben neben dem Josefskirchlein lehnt in der Adventszeit eine Himmelsleiter in den Wolken, über die Geschenke und milde Gaben herunter getragen werden.

Auf der Rückseite dieses liebevollen und detailverliebten, aber gar nicht glitzerbunten Adventskalenders steht: "Füße auf der Erde, Kopf im Himmel". Annelie Herrmann, die eine Ausbildung zu Keramikerin absolvierte und dabei das Malen lernte, aber auch als Sängerin und Flötistin auftritt, sagt: "Alles, was ich mache, soll für Kinder sein und es soll auch etwas mit Religion zu tun haben." Ihren "Starnberger Adventskalender" darf man wohl als Plädoyer für ein friedliches Miteinander, für Hilfsbereitschaft und vielleicht überhaupt für ein besseres Leben verstehen.

Der "Starnberger Adventskalender" kostet 9,90 Euro. Er ist in vielen Geschäften in Starnberg erhältlich, außerdem im Buchhandel oder direkt beim Allitera Verlag www.allitera.de

© SZ vom 21.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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