Weihnachten:In Starnberg steht der Christbaum schon

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Mit großem logistischen Aufwand wird die Tanne der Zeils auf den Kirchplatz transportiert und zur Stabilisierung ein kleines Stück in eine Versenkung im Boden eingelassen. (Foto: Arlet Ulfers)

Familie Zeil spendiert die 18 Meter hohe Tanne aus ihrem Garten. Am Mittwoch hat der Betriebshof das Prachtstück auf dem Kirchplatz aufgestellt.

Von Boris Messing, Starnberg

Die Eheleute Zeil stehen halb bekümmert, halb neugierig im Garten und schauen zu ihrer Tanne hoch, die gleich gefällt werden soll. Das Paar hat sie selbst gepflanzt, als es damals in das Haus in der Himbselstraße einzog - 55 Jahre ist das her. Nun spenden sie die Tanne, die noch am Mittwoch an prominenter Stelle aufgestellt wird: mitten auf dem Kirchplatz, als geschmückter und strahlender Christbaum für ganz Starnberg.

Tannen aus Gärten sind schöner als die aus dem Wald

Die Tanne der Zeils ist schon ein Prachtstück, 18 Meter hoch und 2,7 Tonnen schwer - ein stattliches Gewächs. Der Ansicht ist auch Betriebshofleiter Peter Mayer, der bereits zum 24. Mal das Aufstellen organisiert. "Wir sind auf Spenden freistehender Bäume angewiesen. Die Tannen aus dem Wald bilden einfach nicht so eine schöne Krone aus", sagt er, als sich Baumpfleger Benjamin Conrad daranmacht, das Kranseil an der Baumkrone zu befestigen. Jetzt muss nur noch der Stamm durchsägt werden, dann kann der Baum zum Kirchplatz transportiert werden. Die Motorsäge kreischt auf, eine Mischung aus Harz und Benzin liegt in der Luft. Und ab ist er.

Baumpfleger Benjamin Conrad bricht Äste von der Tanne ab, um den Stamm durchsägen zu können. (Foto: Arlet Ulfers)

Winfried Zeil findet es schon ein bisschen schade, sich nach all den Jahren von der Tanne zu trennen. "Andererseits", ergänzt seine Frau, "ist es vielleicht ganz gut, dass sie mal wegkommt, bei all den Stürmen." Sie habe immer Sorge gehabt, dass der Baum einmal auf die Straße kracht.

Die Arbeiter vom Betriebshof fegen noch die Tannenreste zusammen und geben die Straße wieder frei, der Laster keucht zum Kirchplatz. Und auch das Ehepaar Zeil macht sich auf den Weg, um ihren Zögling am neuen Ort zu bestaunen. Ein kleines bisschen Stolz glimmt in ihren Augen.

© SZ vom 15.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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