Beschluss im Gemeinderat:Silvester ohne Raketen und Sekt im Summerpark

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Ein Anblick, den es auf der Summerwiese in diesem Jahr nicht geben wird: Dort gilt ein Böllerverbot. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Utting erlässt ein Böller- und Alkoholverbot für den Jahreswechsel - kontrolliert wird es aber nicht.

Von Renate Greil, Utting

Der Summerpark in Utting ist mit seiner leicht zum Seeufer abfallenden großen Wiese ein beliebter Treffpunkt zum Jahreswechsel. "Es gibt eine gewisse Tradition dort hinzugehen und das Feuerwerk am anderen Ufer anzuschauen", erzählte Gemeinderat Patrick Schneider (GAL) in der vergangenen Sitzung des Uttinger Rates. Darin beschlossen die Kommunalpolitiker: In diesem Jahr wird an Silvester das Böllern, lauter Lärm und der Konsum von Alkohol im Summerpark untersagt bleiben.

Die Begründungen dafür waren vielfältig: So erinnerte Florian Hansch (SPD) an die traumatisierten Geflüchteten aus der Ukraine. Zudem gab er zu bedenken, dass der Erhalt des Prädikates Luftkurort für den Ort kürzlich einstimmig beschlossen wurde. Das lasse sich nicht mit den großen Mengen an Feinstaub, die beim Böllern entstehen, vereinbaren. Normalerweise würden am Neujahrstag Berge von Verpackungsmüll und abgeschossene Böller im Summerpark herumliegen, erklärte Hansch.

In der Grünanlage gilt ein ganzjähriges Verbot für das Abfeuern von Silvesterraketen, auch das Mitbringen und der Konsum von Alkohol ist untersagt. Zur Diskussion stand deshalb in der Sitzung, ob die Absätze des Paragraphen zwei in der Satzung über die Benutzung des Summerparks aus dem Jahr 2017 für den Jahreswechsel wie üblich aufgehoben werden. Untersagt wird darin unter anderem, "Partys zu feiern und Feuerwerkskörper oder ähnliche Sprengsätze abzubrennen". Weiter heißt es, "das Abspielen von Musik und übermäßiger Lärm jeder Art" ist zu unterlassen, auch das Verbot, "alkoholische Getränke oder andere berauschende Mittel in den Anlagenbereich zu verbringen und einzunehmen", ist in der Satzung enthalten. Im Klartext heißt das: Schon das Mitbringen der Flasche Sekt zum Anstoßen fällt unter das Verbot.

In Utting scheint man Gefallen am Böllerverbot der vergangenen zwei Jahren gefunden zu haben

Nur das Böllern, nicht aber Musik und alkoholische Getränke, wollte Lisa Vogt (GAL) untersagen. Ralf Stief (CSU) dagegen meinte, das sei das falsche Signal für die Anlieger des Summerparks, mit denen kürzlich ein runder Tisch stattgefunden hat. Dabei sei dieser Punkt angesprochen worden, erklärte Vogt. Die Anlieger hätten als Ausnahme zum Jahreswechsel ihr Okay gegeben.

Nicht mehr zu befinden hatten die Gemeinderäte darüber, ob und wie Sicherheitskräfte in der Silvesternacht eingesetzt werden sollen. Bürgermeister Florian Hoffmann (LWG) strich diesen Punkt von der Tagesordnung, da von fünf angefragten Sicherheitsdiensten keiner mehr Kapazitäten für die Silvesternacht frei hatte. Auch das Ordnungsamt werde keine Kontrollen durchführen, erklärte Hoffmann. Somit dürften die Verbote rein symbolischer Natur sein. Hoffmann plädierte dafür, frühzeitig Schilder aufzustellen und so zumindest optisch auf die Verbote hinzuweisen.

In den letzten beiden Jahren gab es aufgrund der Corona-Pandemie ein von der Bundesregierung verhängtes Kaufverbot von Silvesterfeuerwerk an Privatpersonen. In Utting scheint das vielerorts Gefallen gefunden zu haben. "Gut für die Anwohner und gut für die Umwelt", fasste Bürgermeister Hoffmann die Effekte der ausgebliebenen Böllerei zusammen.

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