Utting:Mehr Betreuung am Nachmittag

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In der Uttinger Grundschule sollen mehr Kinder nach dem Unterricht betreut werden können. (Foto: Georgine Treybal)

Eltern wollen einen Bürgerantrag initiieren, um in der Ammersee-Gemeinde mehr Betreuungsplätze am Nachmittag zu erwirken. Die Kommunalpolitik reagiert nun auf den Druck aus der Elternschaft und kündigt Verbesserungen an.

Von Renate Greil, Utting

Bekommt mein Kind im kommenden Schuljahr einen Betreuungsplatz? Diese Sorge plagt in Utting derzeit insbesondere die Eltern der künftigen Erstklässler. Denn an den beiden Einrichtungen Mittagsbetreuung und AWO-Kinderhort gibt es derzeit Wartelisten, aber keine Zusagen. Die Eltern haben deshalb eine Initiative gestartet, um mithilfe eines Bürgerantrags mehr Betreuungsplätze zu erwirken. Sie haben bereits mehr als 160 Unterschriften dafür gesammelt.

Bürgermeister Florian Hoffmann (LWG) gab bei der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt, dass der Bürgerantrag zulässig ist - und skizzierte Pläne, um mehr Plätze zu schaffen. Hort und Mittagsbetreuung sind im Schulgebäude untergebracht. Von den rund 160 Grundschülern besuchen derzeit 43 Kinder den Hort und 71 die Mittagsbetreuung. Der Bürgermeister verwies darauf, dass ab 2026 stufenweise ein Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Kinder im Grundschulalter eingeführt wird: Bis zu 90 Prozent der Schulkinder brauchen mittelfristig einen Platz.

Für die Mittagsbetreuung sollen zusätzliche Räume in der Schule genutzt werden. Denn bislang werden etwa Physikraum oder die Schulküche kaum genutzt. Allerdings benötigt auch die Grundschule zum kommenden Schuljahr ein weiteres Klassenzimmer. Welches Zimmer dafür geeignet ist, muss erst noch geprüft werden, doch wenigstens einer dieser Räume kann aber wohl der Mittagsbetreuung zugeschlagen werden. Damit könnten zwölf bis fünfzehn Kinder zusätzlich betreut werden.

Die Gemeinderäte votierten einstimmig für die Schaffung von zusätzlichen Betreuungsplätzen

Als weiteren Schritt nannte Hoffmann die Möglichkeit, den Hort vom Untergeschoss des Neubaus ins Erdgeschoss zu verlegen. Dort würden mehr Räume zur Verfügung stehen. Die dort ebenfalls untergebrachte Bücherei müsste dann an einen barrierefrei erreichbaren Standort wechseln. Der Vorteil bei dieser Idee laut Hoffmann: Da der Hort als Bildungseinrichtung gilt, könnten bei Baumaßnahmen Fördermittel in Anspruch genommen werden. Dadurch müsste die Gemeinde die Kosten nicht alleine tragen.

Allerdings werde diese Lösung auch mehr Zeit benötigen, kündigte der Bürgermeister an. Einstimmig votierten die Gemeinderäte für die Schaffung von zusätzlichen Betreuungsplätzen, für die notwendigen Baumaßnahmen soll ein Architekt beauftragt werden. Dafür werden 150 000 Euro in den aktuellen Haushalt eingestellt.

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