Umwelt:Dießen prüft E-Ladestation

Gemeinde will Angebote für ein Mobilitätskonzept einholen

Von Armin Greune, Dießen

Mit einem kommunalen Elektromobilitätskonzept als "Teil der Verkehrswende im Ort" will die Dießener CSU-Fraktion "die Lebensqualität im Ort verbessern". Zur jüngsten Gemeinderatssitzung lag daher nicht nur der mit ähnlicher Absicht gestellte Antrag der Freien Wähler auf einen Zuschuss beim Kauf von Pedelecs vor, sondern auch ein umfangreicher Fragen- und Forderungskatalog zur Ladeinfrastruktur für Elektro- und Hybridautos in Dießen vor. Eine Fachfirma sollte beauftragt werden, den Bestand und geeignete Flächen für Elektrotankstellen im Ort zu erfassen. Weiter beantragte die CSU, die Kosten für die Etablierung einer Ladestation zu eruieren und zu klären, "welche Maßnahmen zur Förderung des Aufbaus öffentlicher, halböffentlicher, gewerblicher und privater Ladeinfrastruktur entwickelt werden müssen." Weiter waren Finanzierungs-, Betreiber- und Abrechnungsmodelle für Errichtung, Betrieb und Unterhalt der Ladesäulen gefordert. Der Antrag schloss mit der Frage: "In welchem Umfang soll die Marktgemeinde selbst in den Aufbau der Ladeinfrastruktur mit eingebunden werden?"

Dazu bezog Petra Sander (Grüne) klar Position: Sie sah "die Gemeinde nicht in der Pflicht, mit einem mittleren fünfstelligen Betrag die CO₂-Bilanz der Automobilkonzerne zu verbessern". Auch Johann Rieß (Freie Wähler) fand, Stromtankstellen seien "eine Aufgabe der Energieversorger". Dennoch fand sich schließlich eine Mehrheit von 17 gegen fünf Stimmen. Demnach wird die Rathausverwaltung zunächst einmal Angebote von Firmen zur Erstellung eines Elektromobilitätskonzept einholen und die Förderprogramme für öffentliche Ladestationen zusammenfassen. Parallel dazu soll die neue Förderrichtlinie zum Aufbau eines Wasserstofftankstellennetzes in Bayern demnächst im Gemeinderat vorgestellt werden.

© SZ vom 07.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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