Ein halbes Jahr nach der Schließung im April übernimmt nun eine neue Pächterin den "Treffpunkt" in Stockdorf. Zenaida Panganiban will im Lauf der kommenden Woche die Gaststätte am Harmsplatz eröffnen. "Die Location ist ein echter Glücksgriff, denn ein größeres Restaurant mit Wohlfühlatmosphäre war schon immer mein Traum." Mit diesen Worten wird die Wirtin in einer Mitteilung der Gemeinde zitiert, die am Mittwoch die Personalie bekannt gab. In Gauting betrieb Zenaida Panganiban zuletzt das Asia-Lokal "Bambus".
Die Gaststätte im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Stockdorf, das der Gemeinde Gauting gehört, ist ein halbes Jahr lang geschlossen gewesen, nachdem der vorherige Betreiber Hans Wilhelm Knape aufgegeben hatte. Danach hat das Rathaus in einer öffentlichen Ausschreibung einen Nachfolger gesucht.
Zenaida Panganiban übernimmt nun das Lokal, das nicht nur ein konventionelles Restaurant sein soll, sondern - wie der Name schon sagt - auch als Treffpunkt für die Bürger dienen soll. Es bleibe bei dem Konzept des Treffpunkts, der auch in Zukunft als Anlaufpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine dienen soll, betont die Gemeinde. Angeboten werden außer frisch zubereiteten asiatischen Speisen auch deutsche und italienische Tagesgerichte. Im Angebot ist auch Sushi zum Mitnehmen.
Das Lokal befindet sich im Erdgeschoss des früheren Sparkassen-Hauses, das die Gemeinde gekauft hat, nachdem die Filiale vor sechs Jahren geschlossen worden war. Seither hat die Immobilie die Kommune viel Geld gekostet. Schon der Kauf des Hauses, in dem sich auch Mietwohnungen und eine Arztpraxis befinden, hatte 2,8 Millionen Euro gekostet. Es folgten Ausgaben von etwa 700 000 Euro für den Umbau der ehemaligen Bankfiliale zu einer Begegnungsstätte.
Knape kam als erster Betreiber mit der Gastronomie nie auf einen grünen Zweig. Nach Problemen beim Umbau und einer Verspätung bei der Fertigstellung der Küche hatte der Grünen-Kommunalpolitiker aus Hausen die Gaststätte im Herbst vor zwei Jahren eröffnet; er litt unter den Auflagen durch die Corona-Pandemie, stellte schon zwischendurch im Januar den Betrieb ein und gab im April dieses Jahres schließlich ganz auf. Miete hatte er unter den schwierigen Bedingungen nach eigenem Bekunden nie bezahlt. Vorgesehen war laut Konzept eine Kaltmiete von 850 Euro. Im Frühjahr hatte die neue Pächterin Panginaban noch als Geschäftspartnerin des vorherigen Betreibers Knape den Treffpunkt mit betreiben wollen, hatte es sich dann aber wohl anders überlegt.
