Was wäre Weihnachten ohne Musik. Sie trägt zur Besinnlichkeit bei und gehört für viele Menschen zum Advent. Auch Menschen mit Behinderung haben Freude am Rhythmus und am gemeinsamen Musizieren. Im Wohnheim der Lebenshilfe am Prinzenweg in Starnberg wurde eine Veeh-Harfen-Gruppe gegründet und die Bewohner sind mit Feuereifer bei der Sache. Wie der pädagogische Leiter, Christian Münzel, festgestellt hat, kommen Menschen mit geistiger Behinderung sehr gut mit dem Instrument zurecht, das ein Vater für seinen Sohn mit Down-Syndrom entwickelt hatte. "Wir merken, wie viel Spaß die Bewohner daran haben, Musik selbst zu machen", sagt Münzel.
Früher war gängige Meinung, dass es für Menschen mit geistiger Behinderung unmöglich ist, ein Instrument zu erlernen. Deshalb entwickelte der Landwirt Hermann Veeh für seinen behinderten Sohn ein Saitenzupfinstrument, das sehr leicht zu erlernen ist und ohne Vorkenntnisse gespielt werden kann. Bei der Spielgruppe der Wohnheimbewohner geht es aber um mehr. Für sie ist Musik auch ein Mittel der Kommunikation, sie ist Prävention und Therapie. Die Klänge wirken beruhigend und Verhaltensauffälligkeiten nehmen ab. Sie nehmen aktiver am Gruppenleben teil. Ganz nebenbei werden Feinmotorik, Sozialkompetenz, Frustrationstoleranz und Fleiß, Mut sowie Ausdauer trainiert. Kurz: Die Förderung durch Musik wirkt sich auf alle Lebensbereiche der Bewohner aus.
"Die Veeh-Harfe ist das einzige Musikinstrument für Menschen mit geistiger Behinderung, das nicht nur sofort einen Zugang zur Musik eröffnet, sondern auch die einzige Möglichkeit, um Gefühle, Stimmungen und Befindlichkeiten ausdrücken zu können", sagt die Leiterin der Musikgruppe Angelika Dylakiewicz. Das Interesse der Bewohner in der Musikgruppe mitzuspielen, ist sehr groß. Leider können sich viele Bewohner ein Instrument nicht leisten. Denn eine Veeh-Harfe kostet knapp 1000 Euro. Die Spenden aus dem SZ-Adventskalender können helfen, eine Veeh-Harfe anzuschaffen.