Starnberg/Wörthsee:Gärtner im Anflug

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Da schau her: Emma Bading und Elmar Wepper mit Propellerflugzeug Kiebitz. (Foto: Mathias Bothor/Majestic)

Elmar Wepper stellt seinen neuen Film beim Open-Air-Kino vor

Wärmer wird's womöglich schon noch, aber nicht mehr grüner. Das bis dato wohl heißeste Kino-Open-Air, das Filmfestivalchef Matthias Helwig bislang nahezu ausnahmslos ausverkaufte Vorstellungen beschert hat, steuert auf seinen ersten Höhepunkt zu: Elmar Wepper kommt diesen Samstag ins Starnberger Seebad, um seinen neuen Film "Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon" in einer Preview vorzustellen. Die Komödie, eine Art propellergetriebenes Roadmovie über einen Gärtner in der Krise, hat ein paar Handlungsparallelen zum schwedischen Überraschungshit "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Tags darauf steht dann eine neue Geschichte aus dem schrulligen Niederkaltenkirchener Kosmos auf dem Programm: "Sauerkrautkoma" mit dem Dorfpolizisten Franz Eberhofer.

Helwig ist, was sein Freiluftkino betrifft, nicht gerade vom Wetter verwöhnt. Im Vorjahr kosteten ihn zwei Gewitter 15 000 bis 2 0 000 Euro, weil die Open-Airs davon gespült wurden und auch in den Kinos wegen Stromausfalls nichts mehr lief. Heuer hat er die Vorstellungen unter freiem Himmel erstmals dem eigentlichen Festival vorangestellt und damit wesentlich mehr Glück.

Nach dem kühlen Klassiker "2001 - Odysse im Weltraum" und "Mission Impossible - Fallout" gibt's am Samstag was fürs Herz: die Geschichte des Gärtners Schorsch Kempter - ein mehr oder minder verheirateter Griesgram, der sich mit seinem rostigen roten Propellerflugzeug auf und davon macht, als er kurz vor der Pleite steht. Kemper landet in Bayern, Westfalen und auf Sylt, lernt merkwürdige und kluge Menschen kennen und weiß am Ende wieder, wie man das Glück mit Händen greifen kann. Kritiker monierten zwar, dass der Film des Gespanns Florian Gallenberger und Benjamin Herrmann nach dem gleichnamigen Roman des Kabarettisten Jockel Tschiersch eine allzu gemütliche Wohlfühlkomödie sei. Aber sie waren sich in einem einig: Der gebürtige Augsburger Wepper ("Der Kommissar", "Polizeiinspektion 1", "Zwei Münchner in Hamburg", "Kirschblüten-Hanami") zeige als Grantler bestechend feine Wandlungsfähigkeit und laufe zur Hochform auf.

Der eher phlegmatische Dorfpolizist Franz Eberhofer hat's in "Sauerkrautkoma", dem fünften Streich der Rita-Falk-Romanverfilmungen, auch nicht leicht: Der Mann wird befördert und muss nach München ziehen, ausgerechnet. Zum Glück darf er aber bald wieder in Niederkaltenkirchen ermitteln, weil im alten Opel seines kiffenden Vaters eine Leiche liegt. Im Unterschied zur quirligen "Grießnockerlaffaire" setzt Regisseur Ed Herzog diesmal aber offenbar auf Nummer sicher: Kritiker fanden "Sauerkrautkoma" behäbig und wenig spannend (Sonntag, 5. August, in Starnberg).

Beim Open-Air am Augustiner in Wörthsee geht es nächste Woche weiter mit der Rucksackreise eines Ehepaars ("Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt", Dienstag, 7. August; tags zuvor auch im Augustinum Dießen, 19.30 Uhr) und einer heiteren Synchronschwimmergeschichte ("Swimming with men", 8. August). Die Vorstellungen in Starnberg und Wörthsee beginnen um 21.30 Uhr. Karten unter www.fsff.de.

© SZ vom 04.08.2018 / sum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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