Die Verdienstmedaille des Verdienstordens gibt es nicht alle Tage und schon gar nicht für jeden: Die höchste Anerkennung der Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl wird pro Jahr nur rund tausend Mal verliehen. Das Bundesverdienstkreuz ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung des Staates und wird für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen. Auch Sportfunktionäre trifft es zuweilen: Landrat Stefan Frey händigte am Montag stellvertretend für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Auszeichnung an Christiane von Oerthel, 62, und Thomas Thallmair, 74, aus. Sie wurden für langjähriges ehrenamtliches Engagement für den Rudersport und beim Münchner Ruder- und Segelverein "Bayern" (MRSV) unter anderem mit Schwerpunkt in der Jugend-, Talent- und Nachwuchsförderung ausgezeichnet. Thallmeier und Oerthel haben sich seit Jahrzehnten weit über die Landesgrenzen hinaus Anerkennung erworben. Ohne sie gäbe es wohl auch nicht den "Roseninsel-Achter" des MRSV, größte Regatta im deutschsprachigen Raum für Großboote mit internationaler Beteiligung, oder die Deutschen Meisterschaften im 30-Minuten-Ergometerrudern
Thallmair ist seit 1968 in verschiedensten Funktionen im MRSV aktiv: Er war Trainer, Jugendleiter oder Bootswart. Viele seiner Schützlinge eroberten bayerische und deutsche Meistertitel, einige nahmen gar an olympischen Spielen teil. Auf seine Initiative hin wurde 1968 eine Kooperation mit dem Gymnasium Starnberg gegründet, die er 50 Jahre lang leitete. Zudem engagiert sich Thallmair im Bayerischen Ruderverband. Seinen Fokus richtete er neben dem Jugend- und Wettkampfrudern auch auf den Breitensport und das Seniorenrudern. Von Oerthel, seit 1980 im MRSV, zählt zu den erfolgreichsten Ruderinnen in Bayern. Ihr Augenmerk gilt dem Kinder- und Jugendbereich, sie ist in allen Lebenslagen gefragte Ansprechpartnerin des Nachwuchses. Sieben Jahre lang war sie Vorsitzende der Ruderabteilung, nun ist sie Mitglied im Vereinsrat.
Landrat Frey würdigte die fachliche und soziale Kompetenz der Geehrten: "Sie erledigen einen Fulltime-Job." Neben der Verdienstmedaille überreichte er die bayernweit gültige "Goldene Ehrenamtskarte": Die ermöglicht diverse Preisnachlässe beim Einkauf, Vergünstigungen in staatlichen oder kommunalen Einrichtungen oder beim Besuch kultureller Veranstaltungen.