Verkehr im Landkreis Starnberg:Die Bahn rüstet sich gegen Unwetter

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Ein Gewitter entlädt sich mit Blitz und Donner hinter der Kulisse des Kloster Andechs auf dem Heiligen Berg. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Der Konzern will seine Strecken optimieren und legt den Fokus dabei auf die Bepflanzung an den Strecken. Die Bilanz der Feuerwehr: "Wir sind glimpflich davongekommen".

Von Linus Freymark, Starnberg

Mal wieder gab es in der Nacht zum Freitag schwere Gewitter. Und mal wieder meldet die Deutsche Bahn am nächsten Morgen: "Aufgrund von Unwetterauswirkungen sind derzeit keine Zugfahrten auf der Strecke zwischen Starnberg und Tutzing möglich." Ansonsten ist bei den Unwettern allerdings nicht viel passiert. Nachdem es aber bereits Mitte Juli nach Gewittern über mehrere Tage Beeinträchtigungen im Regionalverkehr gegeben hat, stellt sich die Frage: Was lässt sich tun, um die Auswirkungen von Unwettern auf den Schienenverkehr so gering wie möglich zu halten?

Bei der Deutschen Bahn und der Münchner S-Bahn steht das Thema schon länger auf der Agenda. "Witterungsextreme wie Stürme, Starkregen und lange heiße Sommer werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen", teilt der Konzern mit. Deshalb sei auch damit zu rechnen, dass diese Wetterlagen künftig noch mehr Auswirkungen auf den Verkehr auf der Schiene haben werden. Ein von der Bahn in Auftrag gegebenes Gutachten bescheinigt dem Konzern zudem, "von den Folgen des Klimawandels so stark betroffen zu sein wie wohl kein anderes großes Unternehmen in Deutschland."

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Seit mehreren Jahren rüstet die Bahn deshalb bundesweit auf und legt den Fokus dabei auf das "Vegetationsmanagement", wie ein Sprecher erklärt. Oft seien es gar nicht ganze Bäume, die den Verkehr zum Erliegen bringen. "Oft handelt es sich nur um Teile eines Baumes oder größere Äste", erklärt der Bahnsprecher. Weil diese dann - teilweise mit Spezialfahrzeugen - entfernt werden müssten, ist die betroffene Strecke dann erstmal dicht. Die Bahn will dem präventiv entgegenwirken und die Bepflanzung längs der Strecken so gestalten, dass das Risiko für Sperrungen sinkt und Meldungen wie jene vom Freitagmorgen trotz der erwarteten Unwetter nicht allzu oft verschickt werden müssen.

Bei den Starnberger Feuerwehren hingegen zieht man bislang eine keinesfalls negative Sommerbilanz. "Wir sind in den vergangenen Jahren recht glimpflich davongekommen", sagt Kreisbrandrat Helmut Schweickart. Er hat nicht den Eindruck, dass Unwetter wegen des Klimawandels häufiger geworden sind. Da gebe es von Jahr zu Jahr Schwankungen, sagt er.

Anders als bei Waldbränden, für die Feuerwehren zum Teil spezielle Trainings absolvieren, um für die besonders schwierigen Einsatzszenarios gerüstet zu sein, gebe es diese Übungen für Unwetter kaum. Die Arbeiten, die in der Regel nach Gewittern anfallen, seien alles Aufgaben, die Feuerwehrleute ohnehin bewältigen könnten, so Schweickart.

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