Nepomuk:Nepomuk und sein Trauma

Lesezeit: 2 min

An der Staatsstraße zwischen der Berger Maxhöhe und der Rottmannshöhe ist der Geh- und Radweg aufgerissen. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Gefahren lauern praktisch überall.

Von Eurem Nepomuk, Berg

Wisst ihr, was ein Déjà-vu ist? Klar, ihr habt ja alle in der Schule mindestens 27 Worte Französisch gelernt - von "oui et non" einmal abgesehen. Wobei ihr dann sogar schon 30 Wörter auf dem Schirm habt. Nun, für alle, deren Französischkenntnisse dennoch zu Wünschen übrig lassen: Der besagte Ausspruch bedeutet, dass man glaubt, einen Moment schon einmal erlebt zu haben.

Meiner Erfahrung nach sind es meistens doofe Momente, von denen man das glaubt. Welche, die man am liebsten gar nicht erlebt hätte. Und die man als Déjà-vu schon zweimal nicht braucht. Auf jeden Fall ist mir letztens so ein blödes Déjà-vu passiert.

Der Nepomuk hat viel zu erzählen. (Foto: Bernd Schifferdecker)

Ich weiß nicht, ob ihr euch noch an das große Loch von Kimberley - besser bekannt unter dem englischen Ausdruck "Big Hole of Kimberley" - am südafrikanischen Nordkap erinnert? Das kennt ihr nicht? Das ist auch nicht schlimm, aber die Miniversion davon habt ihr schon mal gesehen. Die hat sich nämlich vor gut einem Jahr in Tutzing aufgetan - bei der Ewigkeitsbaustelle an der Hauptstraße. Da riss ohne Vorwarnung urplötzlich ein Loch auf, das gefühlt bis zum Erdmittelpunkt ging.

Gut, vielleicht ist das Loch von Kimberley bei genauerer Betrachtung schon ein wenig größer und tiefer ist es wohl auch. Aber immerhin war das Tutzinger Loch ganze fünf Meter tief. Stellt euch vor, ich wäre da reingefallen, dann würdet ihr mich tatsächlich nie wiedersehen. Traurig, was? Gut, ich bin nicht reingeplumpst, weil ich in diesem Moment gar nicht in Tutzing war. Sonst wäre es mir vielleicht passiert - und dann? Nicht auszudenken...

Das große Loch von Kimberley. (Foto: imago)
Das große Loch von Tutzing. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Nach dem Lochdrama von Tutzing bin ich jedenfalls dreieinhalb Wochen kaum mehr aus dem Haus gegangen. Solange eben, bis mein Kühlschrank ratze Putz leer war. Und danach hab' ich alle Straßen und selbst die kleinsten Löcher gemieden. Man weiß ja nie...

Als ich mich dann kürzlich doch mal ans Ostufer des Starnberger Sees gewagt hab', traute ich meinen Augen kaum: Da haben doch glatt mehrere Typen eine tiefe Rinne in den Geh- und Radweg zwischen der Berger Maxhöhe und der Rottmannshöhe gebuddelt. Ohne Sinn und Verstand. Natürlich nicht ganz, denn sie verlegen da gerade eine neue Wasserleitung. Das muss ja auch sein. Aber trotzdem: Stellt euch vor, es ist stockdunkle Nacht und einer, der an der Landstraße langläuft, plumpst in den Graben. Aua!

Und an mein Déjà-vu-Trauma hat bei der ganzen Aktion auch niemand gedacht.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusBildung
:Ist Bayern auf dem Digitalisierungs-Holzweg?

Bis 2028 sollen alle Schüler mit einem Tablet ausgestattet sein. Derweil geht Schweden zurück zum Schulbuch - und auch im Freistaat sind die Lehrkräfte durchaus gespalten beim Gebrauch der digitalen Geräte im Unterricht.

Von Fabiane Houben und Viktoria Spinrad

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: