Pro:Das Alkoholverbot ist nicht streng genug

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Gegen die Krawallmacher hätte man gerne noch härter vorgehen dürfen.

Kommentar von Peter Haacke, Starnberg

Alkoholverbot auf der Starnberger Seepromenade und auf den öffentlichen Flächen: Muss das wirklich sein? Ja, muss es offensichtlich - leider! Und es hätte für den Geschmack vieler Bürger, die sich an der Natur und dem See erfreuen, durchaus noch strenger ausfallen dürfen als der lauwarme Aufguss einer belanglosen Regelung, die nun der Starnberger Hauptausschuss in falsch verstandenem liberalen Geist mehrheitlich ersonnen hat. Denn das Problem ist - Corona hin, Pandemie her - wahrlich nicht neu: In unschöner Regelmäßigkeit fallen insbesondere Jugendliche in maximaler Gruppenstärke in die Kreisstadt ein, nehmen öffentliche Bereiche in Beschlag und führen sich auf - man kann es kaum anders beschreiben - wie die Sau. Dazu gehören: Alkoholexzesse am helllichten Tag, Krach bis zur Unerträglichkeit, Pöbeleien. Und selbstverständlich bleibt auch immer wieder Müll liegen. Die Spezialisten unter den Krawallbrüdern rammen gar Bierflaschen in den Boden und treten die Flaschenhälse ab. Ja, geht's noch? Wie dumm muss man sein, um sich so daneben zu benehmen?

Nun, es sind nicht alle so. Viele Jugendliche, wenn nicht sogar die meisten, wissen sich durchaus zu benehmen, und wissen, wo der nächste Papierkorb steht. Und auch die Obdachlosen, die bei einem Bierchen den Sonnenuntergang genießen, sind nicht wirklich das Problem. Es sind diese Randgruppen, die öffentliche Flächen schlicht als berauschenden Freiraum für asoziales Verhalten begreifen und die den Verfall der guten Sitten zelebrieren. Vielleicht könnte ein konsequentes Alkoholverbot rund um die Uhr daran im Grundsatz auch nichts ändern. In jedem Fall aber würde fehlender Alkohol die unschönen Exzesse wohl nüchterner erscheinen lassen.

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