Starnberg:Randale im Fünfseeland

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Kriminalitätsbilanz 2012: Die Zahl der Sachbeschädigungen ist deutlich gestiegen.

Christian Deussing

StarnbergWeniger Körperverletzungen und Betrügereien, dafür aber deutlich mehr Diebstähle und Sachbeschädigungen - das registrierten die Polizeiinspektionen im Landkreis Starnberg im vergangenen Jahr. Auch die Rauschgiftdelikte haben zugenommen. Insgesamt wurden im Fünfseenland im vorigen Jahr 4586 Straftaten begangen, das sind fast 300 Fälle mehr als noch im Jahr 2011. Die Aufklärungsquote liegt bei 56,8 Prozent und ist damit um 3,4 Prozent gesunken, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord jetzt mitteilte.

Bei den 2604 geklärten Fällen konnten die Beamten insgesamt 2188 tatverdächtige Personen ermitteln. Vor allem im Gebiet der Polizeiinspektion Starnberg haben die Straftaten zugenommen - dort registrierten die Ermittler rund 2100 Delikte. Ein Problem stellen vor allem die vielen Sachbeschädigungen sowie die steigende Jugendkriminalität und der professionelle Betrug im Internet dar, wie Starnberger Ermittlungschef Boris Netschajew festgestellt hat.

Im Bereich der Gautinger Polizei sind hingegen besonders die Vermögens- und Fälschungsdelikte gesunken. Das ist nach Angaben von Dienststellenleiterin Nina Vallentin eine positive Entwicklung. Einbrüche in Wohnungen und Häuser im Winter - besonders während der Dämmerung - hätten "durch verstärkte Prävention" weitgehend verhindert werden können, sagte sie. "Unerfreulich" sei dagegen, dass auch im abgelaufenen Jahr mehr Sachbeschädigungen zu vermelden waren. Dennoch bezeichnete Vallentin, die Sicherheitslage in ihrem Dienstbereich noch immer als "sehr gut".

Das gilt prinzipiell für das gesamte Fünfseenland, in dem die Aufklärungsquoten annähernd stabil sind. So auch bei der Germeringer Polizei, die unter anderem für die Gemeinde Gilching zuständig ist. Dort kam es aber auch im Vorjahr wieder zu etlichen Schlägereien unter Jugendlichen. Die "Brennpunkte" sind vor allem das Umfeld der Bahnhöfe Neugilching und Argelsried, wie Andreas Ruch, Vizechef der Germeringer Polizei, erläutert. Leicht gesunken sind laut Statistik die Straftaten im Herrschinger Raum, allerdings ist hier auch die Aufklärungsquote rückläufig.

Insgesamt wurden im Landkreis Starnberg 1507 Diebstähle erfasst, im Jahr 2011 waren es nur 1220 gewesen. Die Polizei registrierte zudem 800 Sachbeschädigungen, dabei entstand allein in Starnberg und den Gemeinden Berg, Pöcking, Feldafing und Tutzing ein Gesamtschaden von rund 6,26 Millionen Euro. Besonders im Gedächtnis geblieben sind den Ermittlern Serien-Autoaufbrecher, Graffitisprayer und zwei Diebe, die im großen Stil Autoreifen von Fahrzeugen abmontiert hatten. Zudem gingen den Fahndern auch Pflegerinnen, die in Tutzing und Starnberg Patienten bestohlen und betrogen haben, ins Netz.

Die Häufigkeit der Straftaten liegt in Relation zu den Einwohnern des Landkreises Starnberg weit unter dem bayernweiten Durchschnitt, so die Bilanz des Polizeipräsidiums.

© SZ vom 03.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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