Ist das Kunst oder kann das weg? Um es ganz klar zu sagen: weder noch. Bei der geradezu künstlerisch anmutenden Installation, die bereits vergangene Woche am Tutzinger-Hof-Platz in Starnberg aufgebaut wurde, handelt es sich um eine provisorische Lichtzeichenanlage, die vom 28. März an für ein neunwöchiges Verkehrsexperiment benötigt wird. Die bisherige Ampelanlage ist dann außer Kraft gesetzt - und die Autofahrer erwarten ein paar Neuerungen: Wer aus Richtung München kommt, kann nicht mehr wie gewohnt in die Josef-Jägerhuber-Straße abbiegen. Und wer aus der Wittelsbacherstraße stadtauswärts fährt, kann nicht mehr nach links in die Hanfelder Straße oder in Richtung Weilheim abbiegen.
Damit nicht genug: Auch die Einfahrt zur inneren Leutstettener Straße neben Starnbergs einzigem Schnellrestaurant wird schon bald gesperrt sein. Grund für die vielen stückchenweise vollzogenen Änderungen, die auch mit einigen Umwegen durch die Stadt verbunden sind: Das Staatliche Bauamt Weilheim erhofft sich Erkenntnisse darüber, wie es einmal sein wird, wenn der B2-Tunnel gebaut wird und zusätzliche Lkw durch die Straßen rollen und weitere kleine Baustellen die Durchfahrt erschweren.
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Auf jede kleine Änderung im Straßennetz - das wissen die Starnberger schon lange - reagiert der motorisierte Verkehr in der Kreisstadt allerdings zunächst mit Staus und Stockungen. Doch nach ein paar Tagen, wenn die meisten Bescheid wissen, läuft es erfahrungsgemäß wieder ganz geschmeidig. Immerhin werden die Ampelphasen im Sinne eines kontinuierlichen Verkehrsflusses angepasst. Zudem haben sich die Planer eine Ausstiegsoption eingeräumt: Sollten die Umstände in Starnberg dauerhaft einem Verkehrschaos gleichen oder die Unfallzahlen in ungeahnte Höhen schnellen, wird der Stresstest umgehend abgebrochen. Dann geht auch die alte Ampelanlage am Tutzinger Hof wieder in Betrieb - und das kunstvolle Provisorium wird abgebaut.