Starnberg/Krailling:Mehr Wohnraum gefordert

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Bisher wohnen viele Flüchtlinge in Containern, die Grünen wollen ihnen Sozialwohnungen anbieten. (Foto: Georgine Treybal)

Grüne beschließen Positionspapier zum Thema Asyl

Von Peter Haacke, Starnberg/Krailling

Mit einem "Positionspapier für die Begegnung mit geflüchteten Menschen und Asylbewerbern im Landkreis Starnberg" hat die Kreisversammlung der Grünen in Krailling einstimmig ein Votum verabschiedet, mit dem man betroffenen Menschen "auf ihrem Weg zu einer selbstständigen und eigenverantwortlichen Lebensgestaltung unterstützen" will. Das Papier listet fünf Themenkomplexe auf, die nach Auffassung der Grünen volle Aufmerksamkeit verdienen: Willkommenskultur, Integration, Ängste sowie Sprache, Schule, Kindertagesstätten, Ausbildung, Arbeitsmarkt und berufliche Bildung. Einen Schwerpunkt legten die Verfasser auf mögliche Ängste in der Bevölkerung im Hinblick auf Wohnungsnot, fremde Religionen und Weltvorstellungen, Gewalttaten und Kriminalität sowie die Kürzung sozialer Mittel.

Nach Ansicht der Grünen werden die Versorgung und Integration von Geflüchteten die Menschen im Landkreis Monate, wenn nicht noch Jahre beschäftigen. Deshalb hat sich der Kreisverband Starnberg intensiv damit auseinander gesetzt und Position bezogen, welche politischen und gesellschaftlichen Maßnahmen ergriffen beziehungsweise verbessert werden müssen, um der Situation, vor allem aber auch den Menschen - Flüchtlingen wie Einheimischen - gerecht zu werden.

Lobend unterstreicht das Papier, dass sich überall in den Landkreis-Gemeinden ehrenamtliche Helferkreise gebildet haben, ohne die eine angemessene Versorgung der Flüchtlinge nicht gewährleistet sei. Auch die Bemühungen des Landratsamtes um feste Unterkünfte für alle Asylbewerber sowie Geld- und Sachmittel für den Lebensunterhalt erwähnen die Grünen. Integration der Geflüchteten sei eine zentrale Aufgabe, heißt es, um "mittel- und langfristig das Zusammenleben für alle erfolgreich zu bewältigen". Dazu sei jedoch das Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift "zwingende Voraussetzung".

Schulpflichtige Kinder sollen in geeignete Schultypen eingeschult werden, Ausstattung und Personal müssen den Gegebenheiten angepasst werden. Zudem wollen viele der Geflüchteten so schnell wie möglich arbeiten - ein Umstand, der bislang zu wenig berücksichtigt ist. Gefordert wird auch ein verstärkter sozialer Wohnungsbau, finanziell bessere Unterstützung der Kommunen durch Bund und Freistaat sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen den Behörden.

© SZ vom 09.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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