Immobilienpreise:Zwei Millionen für ein Einfamilienhaus

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Starnberg bleibt nach Berechnungen des Immobilienverbands Deutschlands die mit Abstand teuerste Kreisstadt.

Von Linus Freymark, Starnberg

Die Hoffnungen auf einen dämpfenden Corona-Effekt auf dem Immobilienmarkt haben sich nicht erfüllt, Starnberg bleibt nach wie vor die mit Abstand teuerste Kreisstadt Deutschlands. Laut aktuellem Marktbericht des Immobilienverbands Deutschland (IVD) müssen Interessenten hier im Schnitt zwei Millionen Euro für ein freistehendes Einfamilienhaus aufbringen. Zum Vergleich: In München, seit jeher Synonym für horrende Immobilienpreise, liegt dieser Wert mit 2,2 Millionen Euro nur geringfügig höher. In Fürstenfeldbruck beträgt der Preis dagegen nur 971 000 Euro.

Bei den Eigentumswohnungen liegt der durchschnittliche Kaufpreis in Starnberg pro Quadratmeter inzwischen bei 6600 Euro. Im Jahr 2012 lag der Betrag noch bei 3250 Euro - damit hat sich der Preis in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Etwas moderater fällt der Anstieg bei den Mietpreisen aus: Kostete der Quadratmeter Kaltmiete 2012 monatlich im Schnitt 13,20 Euro, liegt er nun bei 17,90 Euro. Auch hier nimmt Starnberg im Vergleich mit den anderen Kreisstädten im Münchner Umland eine Sonderstelle ein. Laut den Autoren des IVD-Berichts liegt das am "exklusiven Charakter" der Stadt sowie ihrer Umgebung.

Für die Zukunft sehen die Autoren des Berichts wenig Aussicht auf Besserung in Starnberg. Zwar könnten die ohnehin schon deftigen Preise sowie ein Anstieg der Baukosten und -zinsen dafür sorgen, dass sich immer weniger Menschen ein Eigenheim leisten können, womit zuerst die Nachfrage und infolgedessen auch der Preis sinken würde. "Die Zeiten stetig steigender Kaufpreise scheinen sich vorerst dem Ende zu nähern", konstatiert Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. In Starnberg allerdings gibt es aktuell wenige Bauvorhaben, die der breiten Masse zugute kommen. Es gebe zwar "durchaus rege Bautätigkeiten" in der Kreisstadt, jedoch würden sich diese hauptsächlich auf private Projekte beziehen, zumeist im Rahmen von Substitutionen und Nachverdichtungen. Allerdings stellen die Analysten des IVD auch fest: "Neues großflächiges Bauland wird weiterhin nicht ausgewiesen." Und so bleibt abzuwarten, ob sich die generell prognostizierte Senkung der Immobilienpreise auch in Starnberg niederschlagen wird.

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