Starnberg/Gauting:Verpflichtender Klimaschutz

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Gemeinden sollen jährlich drei konkrete Projekte umsetzen

Obwohl die Energiewende im Fünfseenland nur schleppend voran kommt, will der Landkreis an seinem Grundsatzbeschluss festhalten. Bis 2035 soll der Kreis energieautark sein, das heißt unabhängig von fossilen Energien, wie Gas und Öl. Um das noch zu schaffen in den verbleibenden knapp 20 Jahren, müssen sich nun eigentlich alle ranhalten, nicht nur die Kommunen, sondern auch Unternehmen, Verbände, Vereine und besonders die Bürger. Denn ohne letztere ist die Energiewende sicher nicht zu schaffen. Um dem Klimaschutz mehr Dynamik einzuhauchen als bisher, ist ein so genannter Klimapakt geplant, zu dem sich nicht nur alle 14 Gemeinden und der Landkreis zusammenschließen sollen, sondern auch so viele andere Gruppen wie möglich. Der Landkreis und Gauting machten am Dienstag bereits den Anfang.

Mit dem Beitritt verpflichten sich alle, jedes Jahr mindestens drei Maßnahmen zum Klimaschutz anzustoßen oder gar zu realisieren. "Das Projekt ist in Deutschland einzigartig", warb die Energiemanagerin Josefine Anderer-Hirt im Kreisumweltausschuss für das Vorhaben. In diesem Jahr will Anderer-Hirt eine große Imagekampagne anstoßen, damit der Klimaschutz "in den Köpfen und Herzen der Menschen ankommt". Diese soll mehrere Jahre laufen. Außerdem stellt sich die Energiemanagerin eine Schulung aller Mitarbeiter vor, damit sie einen sparsamen Umgang mit Ressourcen lernen. Für 2017 denkt sie an Mitmachaktionen und eine Solarkampagne, denn es gilt nicht nur Energie zu sparen, sondern auch den Ausbau erneuerbarer Energien voranzubringen. So sollen Stromspeichersysteme gefördert werden und die Dächer geprüft werden, ob sie für Fotovoltaikanlagen geeignet sind. Auch die Ladestationen für E-Mobilität will man ausbauen. 2018 soll das Thema Klimaschutz vor allem an die Schulen herangebracht werden. "Zu spät", befand Wolfgang Weber-Guska (FDP). "Kinder können ihre Eltern beeinflussen." Doch Anderer-Hirt wehrte sich dagegen, Kinder zu instrumentalisieren. Im übrigen sei es schwierig, die Lehrer dazu zu bringen, das Thema aufzugreifen. Nach dem Lehrplan müssen sie es nämlich nicht. Damit dies nicht alles leere Versprechungen bleiben, soll die Umsetzung der Maßnahmen kontrolliert werden.

Der Gautinger Umweltbeauftragte Wilhelm Rodrian hat bei der Durchsicht der 44 vorgeschlagenen Projekte festgestellt, dass in seiner Gemeinde sieben schon umgesetzt werden und neun geplant sind. Drei weitere Vorhaben will er dem Gemeinderat noch vorschlagen.,

© SZ vom 25.02.2016 / cb, rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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