Starnberg:Fackel angezündet - Mann in Flammen

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Schreckliches Ende einer Sommernacht: Ein 61-jähriger Söckinger hilft beim Anzünden einer Fackel mit Bioethanol nach und erleidet lebensgefährliche Verbrennungen.

Sabine Bader

Auf besonders schreckliche Weise ist für ein Söckinger Ehepaar am Dienstag ein lauer Sommerabend zu Ende gegangen: Gegen 21.45 Uhr hatte der 61-jährige Ehemann versucht, auf seiner Terrasse An der Linde eine Gartenfackel zu entzünden. Als sich das Brenngel der Fackel nicht gleich entfachen ließ, schüttete er kurzerhand Bioethanol zu. Die Wirkung war fatal: In Sekundenschnelle stand die Kleidung des Mannes lichterloh in Flammen, da es durch die Zugabe des Alkohols zu einer Verpuffung gekommen war.

Seine 46-jährige Ehefrau versuchte noch, ihm die brennenden Kleider von Leib zu reißen, konnte aber nicht mehr verhindern, dass sich der 61-Jährige bei dem Unfall lebensbedrohlich verletzte, wie Starnbergs Polizeichef Norbert Reller bestätigte. An 90 Prozent seiner Körperoberfläche hat der Mann Verbrennungen zweiten und dritten Grades erlitten. Auch seine Frau trug bei dem dramatischen Rettungsversuch schwere Verbrennungen an Händen und Armen davon.

Der 61-Jährige wurde mit dem Hubschrauber ins Klinikum Bogenhausen geflogen, wo er auf einer speziellen Station für Brandverletzungen behandelt wird; seine Frau brachte der Krankenwagen ebenfalls dorthin. Die Feuerwehren von Starnberg und Söcking sowie mehrere Rettungsdienstler und Notärzte hatten zuvor die Erstversorgung der Eheleute übernommen. Wie der Sprecher der Feuerwehr, Jürgen Römmler, mitteilte, war auch ein Kriseninterventionsteam der Starnberger Malteser am Unglücksort, das neben der 46-Jährigen auch die Nachbarn, die durch den lauten Knall auf das Unglück aufmerksam geworden waren, psychologisch betreute. Für den Hubschrauber hatten die Einsatzkräfte an der Kirche in Söcking einen Notlandeplatz eingerichtet.

Die Ortsstraße musste während des Rettungseinsatzes gesperrt werden. Mittlerweile hat die Kripo Fürstenfeldbruck die Ermittlungen übernommen. In Zusammenhang mit dem Unglück warnen Polizei und Feuerwehr eindringlich zur Vorsicht beim Anzünden von Fackeln und Grills mit leicht entflammbaren Substanzen wie Bioethanol. Denn laut Römmler ist der Stoff durchaus mit der Brandgefährlichkeit von Benzin vergleichbar. Die Flüssigkeit wird seit einiger Zeit auch zum Betrieb von sogenannten Zimmerkaminen benutzt. Dabei ist es laut Feuerwehr in jüngster Zeit im Raum Starnberg wiederholt zu Unfällen gekommen.

© SZ vom 25.08.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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