Fasching im Landkreis Starnberg:Orden für die Königin der Biomilch

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Faschingsprinz Maximilian I. von Gültlingen hängt Barbara Scheitz, der Chefin der Andechser Biomolkerei, für ihre Verdienste um Wirtschaft und Gesellschaft den Seerosenorden der Faschingsgesellschaft Perchalla um. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Starnberger Faschingsgesellschaft Perchalla zeichnet Molkerei-Inhaberin Barbara Scheitz aus. Die kündigt prompt einen Faschingsjoghurt für die neue Saison an.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Starnberg

Sie hat schon viele Auszeichnungen, Würdigungen und Belobigungen bekommen, darunter den Sielmann-Ehrenpreis oder den Goldenen Regenwurm des Landesverbands Bioland. Sie war "Unternehmerin des Jahres" und auch für ihre Produkte bekam Barbara Scheitz zahlreiche Gold- und Silbermedaillen verliehen. Nur ein Orden hat noch gefehlt - der Seerosenorden der Starnberger Faschingsgesellschaft Perchalla. Die Inhaberin der Andechser Bio-Molkerei ist am Rosenmontag mit diesem aufwendig verarbeiteten Ehrenzeichen - einer leuchtend weißen Seerose umgeben vom tiefblauen Wasser des Starnberger Sees - ausgezeichnet worden.

Die Perchalla hatte lange ein Geheimnis darum gemacht, wer in diesem Jahr den Orden bekommen soll. Der Name der Überraschungskandidatin wurde erst bekannt gegeben, als die Gardemädchen Barbara Scheitz auf die Bühne begleiteten.

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Bislang wurde der höchste Orden, den die Perchalla zu vergeben hat, stets bei einem Weißwurstfrühstück vergeben. Neu war, dass die Verleihung nun im Rahmen der Garde-Revue in der Starnberger Schlossberghalle stattfand. Es seien in den vergangenen Jahren immer weniger Besucher zur Veranstaltung gekommen und das sei schade, erklärte Perchalla-Präsident Andreas Denk die Programmänderung. Die Verlegung auf den Abend begründete er damit, dass den Ordensträgern dadurch größeres Interesse entgegengebracht werde.

Tatsächlich war die Schlossberghalle voll, was Barbara Scheitz mehr Aufmerksamkeit bescherte als so manchem ihrer prominenten Seerosenorden-Vorgänger wie etwa Marianne Sägebrecht, Ottfried Fischer, Lesli Mandoki, Christian Tramitz oder Ilse Aigner sowie zahlreichen Kommunalpolitikern.

Zu den Preisträgern gehörten in den vergangenen Jahren auch Ottfried Fischer... (Foto: Georgine Treybal)
... und die CSU-Politikerin Ilse Aigner. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Stadt Starnberg als Hausherrin hatte mit Angelika Kammerl und Christiane Falk gleich zwei Stellvertreterinnen geschickt und unter den Ehrengästen befanden sich der Starnberger Landrat Stefan Frey und Bürgermeister aus den Nachbargemeinden. Die launige Rede des Ehrenpräsidenten Robert Weiß allerdings fehlte. Traditionell hatte er jedes Jahr die strengen Auswahlkriterien der Perchalla erklärt und dabei das bundes- und kommunalpolitische Jahr Revue passieren lassen. Demnach müssen die Kandidaten durch besondere Leistungen oder Nicht-Leistungen, durch Versprecher oder Flops aufgefallen sein.

Die Geschmacksrichtung soll die Jugend auswählen

Barbara Scheitz, die nach Angaben ihres Laudators Karl Roth im Who's who der deutschen Wirtschaft die Liste der Unternehmerinnen anführt, fiel durch ihre Top-Leistungen auf. "Sie ist ein Leuchtturm für den Landkreis Starnberg", betonte Roth, der es schließlich wissen muss. Denn der Seerosenordensträger von 2020 hat als Altlandrat und ehemaliger Bürgermeister von Andechs den Werdegang der Unternehmerin genau verfolgt. Unter seiner Ägide bekam die Zufahrtsstraße zur Molkerei den Namen "Biomilch-Straße".

Scheitz habe das regionale Unternehmen ihres Vaters zur größten Bio-Molkerei Europas ausgebaut. Diese habe als einer der ersten Betriebe Ziegenmilchprodukte auf den Markt gebracht, erklärte er. "Sie ist die charmanteste Botschafterin im Landkreis und für uns die Königin der Biomilch".

Barbara Scheitz (2.v.li.) hat "Andechser" zu Europas größter Bio-Molkerei gemacht. Auch Ministerpräsident Markus Söder war das schon mal einen Besuch wert. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Barbara Scheitz engagiert sich auch sozial. Seit zehn Jahren ist sie Vorsitzende der Bürgerstiftung und liefert ihre Produkte kostenlos an die Tafeln im Landkreis Starnberg, um Hilfsbedürftige zu unterstützen. Die neue Seerosenordensträgerin hat zudem ein Herz für die Jugend. Die Auftritte des Perchalla-Nachwuchses hätten sie schwer beeindruckt, betonte sie.

Als Dank für die Auszeichnung will sie in der nächsten Saison 2024/25 einen "Perchalla-Faschingsjoghurt" auf den Markt bringen. Die Perchalla-Jugend lud sie ein, die Geschmacksrichtung bei einer Kostprobe auszuwählen. Die Faschingsgesellschaft werde sie unterstützen, indem der Erlös des gesunden neuen Produkts der Perchalla zugutekommt, kündigte sie unter dem Beifall der Zuschauer an.

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