Sommer in Starnberg:Tipps für einen kühlen Kopf

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Sanitäter Michael Rudy erklärt, wie man das bislang heißeste Wochenende des Jahres ohne Gefahr genießen kann.

Otto Fritscher

Es wird das bislang heißeste Wochenende des Jahres: Die Meteorologen erwarten Temperaturen von bis zu 35 Grad. Dicht an dicht werden die Erholungssuchenden an den Gewässern im Fünfseenland liegen. Sonnenstich oder gar ein Hitzschlag können die Folgen sein. Die Einsatzkräfte der Wasserwacht werden erfahrungsgemäß an einem solch heißen Wochenende zu mehr als 50 Hitze-Einsätzen gerufen. Wie man die Hitze gut überseht, erklärt Sanitäter Michael Rudy von der Feldafinger Wasserwacht im Gespräch mit Otto Fritscher.

Sanitäter Michael Rudy von der Feldafinger Wasserwacht erklärt, wie man das bislang heißeste Wochenende des Jahres gut übersteht. (Foto: STA)

SZ: Wie kann man die Hitze am besten überstehen?

Michael Rudy: Auch wenn es banal klingt, muss man es immer wieder sagen: Am sichersten ist es, einfach im Schatten zu bleiben. Dann muss man genügend trinken, mindestens zwei Liter Besonders vorsichtig muss man mit Kleinkindern sein. Wer unbedingt in die Sonne will, sollte sich gut eincremen, um einem Sonnenbrand vorzubeugen. Und eine Kopfbedeckung ist sehr wichtig. Klar ist, dass Alkohol tabu ist, weil er dem Körper zusätzlich Flüssigkeit entzieht.

SZ: Wenn jemand zu viel Sonne erwischt hat, was kann das - neben einem Sonnenbrand - für Folgen haben?

Rudy: Es kann zum Sonnenstich oder sogar zu einem Hitzschlag kommen. Ein Sonnenstich entsteht, wenn der Nackenbereich zu lange der Sonne ausgesetzt worden ist.

SZ: Woran erkennt man einen Hitzschlag?

Rudy: Man erkennt einen Hitzschlag am roten Kopf, trockener, roter Haut und einem taumelnden Gang. Man sollte sofort die 112 anrufen, und bis die Sanitäter eintreffen, den Betroffenen an einen schattigen Ort bringen, die Kleidung öffnen und vorsichtig kühlen.

SZ: Wie äußert sich ein Sonnenstich?

Rudy: Übelkeit, Kopfschmerzen und Unruhe treten häufig auf. Die Körpertemperatur ist normal, aber der Betroffene klagt oft über einen steifen Nacken. Als Helfer verhält man sich wie bei einem Hitzschlag: einen Notruf absetzen, den Kopf kühlen und den Patienten beruhigen.

SZ: Dann gibt es ja noch die Radfahrer und Läufer, die trotz Hitze am Leistungslimit unterwegs sind.

Rudy: Das kann zu einer sogenannten Hitzeerschöpfung führen. Man erkennt die an kaltem Schweiß, Frösteln, Schwächegefühl und schnellem, flachem Puls. Als Maßnahmen sind flach lagern, Ruhe und isotonische Getränke wie Sportlimonade angeraten.

SZ: Wenn jemand ins Wasser will, um sich abzukühlen - was raten Sie?

Rudy: Langsam hineingehen, sich erst ein bisschen abfrischen, sich an den Temperaturunterschied gewöhnen. Auf keinen Fall hineinspringen, das ist gefährlich.

SZ: Kann denn ein Sonnen-Wochenende am See überhaupt noch Spaß machen?

Rudy: Es gibt für mich nichts Schöneres, als den Sommer am Wasser zu genießen. Wenn man sich vernünftig verhält.

© SZ vom 3.7.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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