Breitensport:Mit Spaß und Gefühl um den See

Lesezeit: 2 min

Etwas mehr als 300 Läuferinnen und Läufer waren heuer dabei. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Mehr als 300 Freizeitsportler machen beim Weßlinger Seelauf mit. Ingalena Schömburg-Heuck und Georgios Pournaras gewinnen - doch Sieger sind letztlich alle.

Von Dietrich Mauersberg, Weßling

Manchmal klingt Motivationshilfe schon irgendwie speziell: "Lauf bitte etwas schneller. Es soll doch zuhause pünktlich Essen geben", rief eine Zuschauerin ihrem vorbeitrabendem Partner zu. Doch ihr Schmunzeln war unübersehbar, der Spaßfaktor stand beim 28. Weßlinger Seelauf am Sonntag nicht nur bei diesem Duo im Mittelpunkt. Insgesamt etwas mehr als 300 Aktive nahmen die vier angebotenen Laufstrecken in Angriff. Von bayerischen Spitzenathleten über Anfänger bis zum dreijährigen "Zwergerl" war alles vertreten.

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Von Wettkampfleiterin Uta Heiden, die heuer erstmalig diese Position innehatte, fiel nach der letzten Siegerehrung eine Riesenlast ab: "Alles hat perfekt funktioniert", bilanzierte sie und gab zu, "die Tage zuvor schlecht geschlafen" zu haben. Denn es hatte im Vorfeld große Fragezeichen gegeben. Der erste Teilabschnitt der Strecke stand wegen Bauarbeiten nicht zur Verfügung, Start und Ziel mussten verlegt werden. Der Alternativstandort Pfarrstadl erwies sich indes als sehr gute Lösung: "Eine tolle Atmosphäre. Nur ist halt der Platz begrenzt und darum bin ich froh, dass nicht mehr Teilnehmer da waren", sagte Heiden. Weßlings Bürgermeister Michael Sturm lobte ebenfalls den diesjährigen Austragungsort und fuhr, nachdem er den Startschuss zum "Classic-Lauf" der Männer und Frauen über heuer 9,4 Kilometer gegeben hatte, sofort auf dem Radl Richtung Alzheimergassl, um dort die Aktiven anzufeuern.

Überall feuerten Zuschauer entlang der Strecke die Sportler an. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Nicht nur Sturm war begeistert, wie leichtfüßig die Siegerin und der Sieger an ihm bei ihren vier Seerunden vorbeihuschten. Bei den Frauen zog die frühere mehrfache Deutsche Meisterin Ingalena Schömburg-Heuck an der Spitze einsam ihre Runden und überrundete etliche der 160 Konkurrenten. Gerade 35:39 Minuten betrug ihre Siegerzeit. Damit hatte die aus Weßling stammende und jetzt nahe Bamberg lebende Läuferin mehr als sechs Minuten Vorsprung auf die zweitplatzierte Jessica Kuchenbecker (41:50 Minuten). "Ich wollte einfach nur mit Gefühl laufen, einfach das Event genießen", erklärte die Siegerin.

Lokalmatadorin Ingalena Schömbug-Heuck war als schnellste Frau unterwegs. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Im Männerfeld gab es einen ebenfalls ungefährdeten Sieger. Der Grieche Georgios Pournaras (LG Stadtwerke München), kürzlich Dritter der Bayrischen Meisterschaft über 10 000 Meter, war lediglich 30:09 Minuten unterwegs. "Weßling passte prima in mein Trainingskonzept. Nächste Woche in Karlsruhe will ich 5000 Meter in 14:40 Minuten laufen", erklärte der 30-Jährige, der im Ziel erstaunlich frisch wirkte. Dahinter folgte mit 31:25 Minuten Davide Chiesa vom MRRC München, der wiederum Franz-Josef Kisch vom SC Wörthsee als schnellsten Landkreis-Vertreter hinter sich ließ.

Der Grieche Georgios Pournaras gewann bei den Männern. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Mehr als 60 Aktive hatten sich für den 2,8-Kilometerlauf mit einer Seerunde angemeldet. Im Männerfeld gewann Lokalmatador Lukas Bergmann (LG Würm Athletik/10:08 Minuten) vor Roland Rigotti (TSG Roth/9:51) und Florian Engel (LG Kreis Dachau/10:08). Bei den Frauen war die erst elfjährige Aliena Nonnenmann mit 11:50 Minuten Schnellste. Die Plätze dahinter gingen an Dana Daenell (W40/12:30) und Leni Stamm (Jahrgang 2010/12:50).

Im Schülerlauf der Jahrgänge 2010 bis 2016 über 1,5 Kilometer siegten Sophie Pohl (TSV Tutzing), Anna Opis (TwinsPower) und Johanna Mihal (SC Weßling) bei den Mädchen und Benjamin Hein (TV Emmering) sowie die vereinslosen Martin Rombach und Frederik Schömburg - Sohn der 10-Kilometer-Siegerin - bei den Buben.

Organisatorin Uta Heiden bei der Siegerehrung der Kinder. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Eine Riesengaudi war auch in diesem Jahr der "Zwergerllauf" der Jahrgänge 2016 und jünger über 600 Meter. Traditionell hingen bei etlichen Teilnehmern wieder die viel zu großen Laufhosen übers Knie und auch in diesem Jahr waren zahlreiche Trikots berühmter deutscher Vereine im Einsatz. Damit niemand verloren ging, lief Ludwig Müller vom Helferteam in einem Hundekostüm an der Spitze und geleitete das 50-köpfige Feld sicher ins Ziel. "Wahnsinn, wie schnell die am Anfang abgedüst sind. Das war ja fast ein Sprint", kommentierte eine Mutter das doch sehr mutige Anfangstempo der Spitzengruppe. Unmittelbar nach Zielankunft bekamen alle "Zwergerl" Plaketten umgehängt, die sie dann mit stolzgeschwellter Brust ihren Eltern oder Großeltern präsentierten. Solche Momente motivierten Uta Heiden zum Entschluss, im kommenden Jahr erneut den Seelauf zu leiten. Bürgermeister Sturm sagte: "Dann haben wir neben dem Sportgelände eine neugebaute Schule und damit einen perfekten Rahmen". Alle Ergebnisse gibt es hier.

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