Schloss Seefeld:Lockruf der Kultur

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Vorstand und Ressortleiter des Vereins "Kultur im Schloß Seefeld" stellen das neue Programm vor. Von links: Harald Müller, Petra Hofstätter, Eveline Kuthe, Maja Grundei, Verena Nikolay, Brigitte Altenberger, Irene Straub und Mika Makosch. (Foto: Franz Xaver Fuchs/Starnberger SZ)

Mit einem neuen, vielfältigen Programm versuchen die Macher des Kulturvereins nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder Zuschauer nach Schloss Seefeld zu locken

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Seefeld

Der Verein Kultur im Schloss Seefeld kehrt zum vielfältigen Angebot der Vor-Corona-Zeit zurück und will zerstörte Strukturen wieder aufbauen. "Nach Corona hofft man, dass sich alles normalisiert und wieder mehr Leute kommen", sagte der Vorsitzende Harald Müller bei der Vorstellung des neuen Programms für das erste Halbjahr 2023 am vergangenen Freitag.

Klassik, Jazz, Kindertheater und Veranstaltungen, die sich in keine Kategorie einordnen lassen: Mit einem abwechslungsreichen Programm konnte der Verein stets interessierte Besucher anlocken, regelmäßig waren die Veranstaltungen im Schloss Seefeld ausverkauft. Doch während der Pandemie gab es im Jahr 2020 so gut wie keine Veranstaltungen mehr. Auch im Folgejahr konnten von 24 angebotenen nur neun Veranstaltungen stattfinden. Wenngleich die erste Aufführung in diesem Jahr mit dem Musikkabarettisten André Hartmann ausgebucht war, hat man im Verein festgestellt, dass seit der Pandemie viele der ehemaligen Stammbesucher ausgeblieben sind. Lediglich das Kindertheater war ausverkauft. Für den Verein ist dies ein Zeichen, dass es die alten Strukturen nicht mehr gibt, wonach die Stammbesucher automatisch Karten gekauft haben. Brigitte Altenberger, zweite Vereinsvorsitzende und Ansprechpartnerin für den Bereich Klassik, ist überzeugt davon, dass zum einen noch viele Menschen Angst vor einer möglichen Ansteckung haben. Zum anderen müsse das kulturinteressierte Publikum erst wieder lernen, Veranstaltungen zu besuchen. Diese Menschen müssen ihrer Meinung nach wieder zurückgewonnen werden.

Das Programm soll künftig auch verstärkt in der Landeshauptstadt bekannt gemacht werden.

Nun soll die Verteilung des Programms, das der Verein aus Kostengründen selbst gestaltet, über den Newsletter ausgebaut werden. Die insgesamt 1800 Interessenten, an die es bislang verschickt wurde, will man begeistern, damit sie das Angebot wieder nutzen. Nicht nur über Plakate und Flyer im Ort will man über die Veranstaltungen des Vereins informieren: Das Programm soll laut Müller künftig auch verstärkt in der Landeshauptstadt München bekannt gemacht werden.

Während der "Off-Zeit" des Vereins, wie der Vorsitzende die Unterbrechungen in der Corona-Zeit nennt, waren in dem 70 Mitglieder starken Verein viel mehr ehrenamtliche Helfer nötig, damit Veranstaltungen überhaupt stattfinden konnten. Der Bestuhlungsplan musste geändert werden, um die Hygienevorschriften einhalten zu können. Manchmal mussten Veranstaltungen komplett abgesagt werden, weil sich die Bestimmungen kurzzeitig geändert hatten, der jeweilige Künstler an Corona erkrankt war oder wegen der Einschränkungen finanziell einfach nicht mehr gestemmt werden konnten. "Für uns gab es viel mehr zu tun", sagt Müller.

Die Pandemie hatte auch ihr Gutes: Durch erhöhten Organisationsaufwand entstand ein größerer Zusammenhalt im Verein.

Dennoch versucht der Vorsitzende des Kulturvereins, der Pandemie auch etwas Gutes abzugewinnen: Durch den erhöhten Organisationsaufwand sei ein größerer Zusammenhalt im Verein entstanden, erklärte er. Für die Künstler allerdings sei diese Durststrecke eine Katastrophe gewesen. Vergangenes Jahr war der Verein hauptsächlich damit beschäftigt, die ausgefallenen Veranstaltungen nachzuholen. Dieses Jahr versuche man, den Künstlern, die auch jetzt noch viele freie Termine haben, eine Chance zu geben und die Menschen mit dem neuen Programm wieder "herzulocken", sagte Altenberger. Insgesamt 15 Veranstaltungen sind bis Juli geplant.

Die nächsten Termine: Am Samstag, 28. Januar, 18 Uhr, findet das Asia-Benefizkonzert mit Werken von Elgar, Ben-Haim und Dvorak statt. Am 11. Februar tritt das Jazz-Duo Schiepek und Graupe auf und am 12. Februar der Kabarettist Josef Brustmann. Das nächste Kindertheater ist am 10. März geplant. Informationen zum Programm online unter www.kultur-schloss-seefeld.de . Vorbestellung und Reservierung im Internet.

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