Schondorf:Warten auf Tempo 30

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In der Uttinger Straße freut man sich auf die Verkehrsberuhigung. (Foto: Nila Thiel)

Zur Beruhigung der Ortsdurchfahrt billigt die Gemeinde einen Lärmaktionsplan und hofft nun auf die Zustimmung von Regierung und Straßenbauamt.

Von Renate Greil, Schondorf

Der lang ersehnte Moment, an dem in den Schondorfer Ortsdurchfahrten der Staatstraßen St 2055 und St 2346 die Tempo-30-Schilder aufgestellt werden, lässt weiter auf sich warten. Aber einen langen Atem sind die Schondorfer gewohnt, an Lösungen wird seit Jahrzehnten gearbeitet. Mit dem Lärmaktionsplan will man bald zum Erfolg kommen. Bis zu 15 000 Fahrzeuge täglich wurden bei der Verkehrszählung im vergangenen Jahr am Ortseingang in der Greifenberger Straße gezählt. Gutachter Korbinian Grüner von der Accon GmbH aus Greifenberg bewertete die Verkehrsbelastung als hoch, die Autobahn A 96 ist nah, der Lärm für die Schondorfer Bürger belastend.

Einen Entwurf des Lärmaktionsplanes präsentierte Grüner Anfang Oktober im Schondorfer Gemeinderat, die Ergebnisse waren eindeutig, zum Teil gefährdet der Umgebungslärm die Gesundheit der Anwohner. Zwei Maßnahmen sollen wesentliche Verbesserungen bringen. Zum einen ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung im gesamten Bereich der Schondorfer Ortsdurchfahrten auf der Greifenberger Straße, der Uttinger Straße und der Landsberger Straße ganztägig auf 30 Kilometer pro Stunde geplant. Zum anderen soll bei künftigen Straßensanierungen ein lärmmindernder Fahrbahnbelag verwendet und die Schachtdeckel lärmarm eingebaut werden.

Bei der öffentlichen Auslegung im Herbst gingen laut Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) achtzehn Stellungnahmen ein, die im Vorfeld mit juristischer Beratung geklärt wurden. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung sagte er beispielsweise, dass Betriebe im Ort nicht schlechter erreicht werden, wenn langsamer gefahren werden müsse, wie die Handwerkskammer für München und Oberbayern meinte. Die Regierung von Oberbayern hätte gerne weitere Berechnungen aufgrund einer anderen Lärmschutzrichtlinie. Laut des Anwalts dürfe die Gemeinde aber nach dem gewählten Verfahren vorgehen. Geändert wurde beispielsweise die Formulierung für einen Einbau der Schachtabdeckungen in die Straße von "konisch" auf einen Einbau ohne Höhenunterschiede zur Fahrbahn.

Mit einer Gegenstimme billigte der Schondorfer Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung nun den Lärmaktionsplanentwurf. Noch ist das Verfahren nicht zu Ende, denn nun müssen noch die Straßenverkehrsbehörde Landsberg, das Staatliche Bauamt Weilheim und die Regierung von Oberbayern ihr Einvernehmen erteilen. "Das sollte eigentlich schnell gehen", meinte Bürgermeister Herrmann. Allerdings darf die Gemeinde die Tempo-30-Schilder nicht selbst aufstellen, zuständig dafür sei das Straßenbauamt in Weilheim.

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