Pöcking:Gewerbegebiet am Schmalzhof wird erweitert

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Die Zufahrt zur Pöckinger "Gewerbeallee" ist mit dem Auto nur über den Kreisverkehr auf der Bundesstraße 2 an der Flurgrenze zu Starnberg erreichbar. (Foto: Nila Thiel)

Der Gemeinderat stimmt einer Erweiterung zu, sofern das Areal nicht größer wird als der benachbarte Gutshof. Bestimmte Nutzungen bleiben weiterhin ausgeschlossen.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Pöcking

Das Pöckinger Gewerbegebiet am Schmalzhof an der Flurgrenze zu Starnberg wird erweitert. Dafür müssen Bebauungs- sowie Flächennutzungsplan geändert und der Umgriff in Richtung der Ausgleichsflächen mit Entwässerungsmulde vergrößert werden. Dies hat der Pöckinger Gemeinderat am Donnerstag gegen die Stimme von Florian Hönicke (Grüne) entschieden.

Der Bereich, der dem Gewerbegebiet zugeschlagen werden soll, liegt Richtung Osten im Kurvenbereich der Gewerbeallee. Das Areal ist derzeit eine Wiese, dahinter liegt der Entwässerungsgraben. Die Erweiterung wird als "Abrundung" bezeichnet. Die Fläche musste zunächst aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden. Das Vorhaben wurde genehmigt unter der Bedingung, dass das Gewerbegebiet nicht größer sein darf als der Bestand des ehemaligen Gutshofs Schmalzhof. Weil die Grenzen des Umgriffs nicht geradlinig gezogen wurden, wird nun nachgebessert.

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Um das Gewerbegebiet war jahrelang gerungen worden: Anwohner am Oberen Seeweg gründeten eine Initiative gegen das Vorhaben. Auch die Stadt Starnberg wehrte sich massiv gegen das Projekt an ihrer Flurgrenze und drohte mit einer Normenkontrollklage: Die Kreisstadt befürchtete hohe Emissionen, die den Wohnbau-Planungen "Am Wiesengrund" entgegenstehen könnten. Die beiden Projekte sind nur durch eine Wiese und den Oberen Seeweg getrennt, an dem der Verkehr massiv zunehmen könnte, so die Einwände. Nach langen Verhandlungen konnte jedoch eine Einigung erzielt werden.

Pöcking hat die Ansiedelung von Gewerbe strikt reglementiert; Einzelhandel, Lagerflächen sowie Vergnügungs- und Schankflächen sind ausgeschlossen. Zudem wurde das Areal nicht, wie befürchtet, über den Oberen Seeweg erschlossen, sondern über eine Zufahrt am Maxhof-Kreisel. Dennoch gab es ständig Verkehrsprobleme, weil die private Zufahrt zum Gut Schmalzhof regelmäßig als LKW-Parkplatz und Abstellfläche missbraucht wurde. Pöcking erließ ein Halteverbot, erzielte damit zunächst aber keine Problemlösung. Die Privatstraße parallel zur Bundesstraße wurde daher komplett gesperrt. Laut Karin Wania-Michels (CSU) können nicht einmal Fußgänger oder Radfahrer die Privatstraße nutzen und müssen in Richtung Pöcking einen Umweg in Kauf nehmen. Auf ihren Vorschlag hin wird die Gemeinde nun mit den Schmalzhof-Eigentümern verhandeln, damit die Privatstraße für Fußgänger und Radfahrer geöffnet wird.

Die Bauarbeiten für das Pöckinger Gewerbegebiet südlich des Schmalhofs begannen im Herbst 2014. Neun Jahre später soll das Areal an der Starnberger Flurgrenze erweitert werden. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Grünen-Fraktion steht der Erweiterung des Areals kritisch gegenüber. Christoph von Gronau sagte, er sei "hin und her gerissen". Zwar sei das Gebiet bereits erschlossen und der Eingriff somit "nicht ganz so schlimm". Dennoch befürchtete er weitere Flächenerweiterungen nach Salamitaktik: Man müsse aufpassen, dass Pöcking "vor lauter Abrundung" nicht mit dem Gewerbegebiet zusammenwachse. Sein Fraktionskollege Hönicke lehnte eine Erweiterung grundsätzlich ab. Seiner Meinung nach müssen höhere Gewerbesteuereinnahmen nicht mit zusätzlichen Gebietsversiegelungen verbunden sein. Nikolaus Eppinger (PWG), Referent für Liegenschaften, Orts- und Verkehrsplanung, regte an, im Zuge der Erweiterungsplanungen auch die bereits bestehenden Nutzungen im Gewerbegebiet zu überprüfen.

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