Nach knapp drei Jahrzehnten haben die Pöckinger PWG-Gemeinderäte Barbara Baumer und Georg Engesser ihren Rücktritt bekannt gegeben. Auch wenn er ihren Rückzug verstehen könne, "werden wir Sie sehr vermissen", sagte Bürgermeister Rainer Schnitzler bei ihrer Verabschiedung im Gemeinderat - zumal die leidenschaftliche Hobby-Köchin Baumer ihre PWG-Ratskollegen für Besprechungen stets zu sich zum Essen eingeladen hat. "Es war jedes Mal ein kulinarisches Event", erinnert sich Schnitzler.
Baumer war 27 Jahre im Gemeinderat und seit 2002 Fraktionsvorsitzende, Engesser brachte es auf 28 Jahre. Beide ziehen sich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Es sei verständlich, dass Engesser, 73, nicht mehr ganz gesund sei, sagte Schnitzler. Als Inhaber der Dorfschmiede - laut Schnitzler der älteste Gewerbebetrieb im Landkreis - machte sich Engesser stets für das Gewerbe stark. Im Dorf ist er bestens vernetzt. Seit Jahrzehnten findet auf seinem Grundstück die Maibaumwache statt. Beide Gemeinderäte setzten sich für die Dorfentwicklung und ehrenamtlich beim SC Pöcking-Possenhofen ein.
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Engesser konnte zwar wegen einer Gehbehinderung selbst nie aktiv Sport betreiben, doch seit nunmehr 45 Jahren ist er Leiter der Fußball-Abteilung. Baumer war Vorstandsmitglied und ist als Übungsleiterin aktiv. Von ihr kam der Vorschlag, die Bücherei von der Grundschule ins Dachgeschoss des Alten Pfarrhauses zu verlegen. Sie gehe "mit einem lachenden und einem weinenden Auge", schrieb sie in ihrem Rücktrittsgesuch, müsse aber nun aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten.
Die beiden Gemeinderäte hinterlassen eine große Lücke bei der PWG. Weil einige Kandidaten auf der Nachrückerliste laut PWG-Chef Albert Luppart nicht mehr in Pöcking wohnen, werden im Januar voraussichtlich Lukas Eppinger und Dominik Hey als Gemeinderäte vereidigt.