Planegg/Gauting:Turnhalle als Notunterkunft

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Planegg will Asylbewerber beim Gymnasium unterbringen

Die Gemeinde Planegg wird noch erheblich mehr Asylbewerber aufnehmen müssen. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Landratsamt München veröffentlicht hat. Danach wird sich der Verteilungsschlüssel verändern. In Planegg war man bisher davon ausgegangen, bis zum Jahresende rund 115 Flüchtlinge aufzunehmen. Sie sollen in Holzhäusern in Martinsried am Parc du Meylan und in Planegg auf dem Friedhofsparkplatz untergebracht werden. Zusätzlich wird Planegg aber weitere Flüchtlinge in einer der beiden Dreifachturnhallen am Feodor-Lynen-Gymnasium unterbringen müssen, teilt Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig mit.

Die Belegung der Turnhalle soll vorübergehend sein, wie lange kann Schaudig aber nicht sagen: "Uns ist klar, dass damit größere Einschränkungen verbunden sind. In Anbetracht der großen Notsituation der Asylbewerber müssen wir aber den Schicksalen dieser Menschen Vorrang einräumen und versuchen, ihnen eine menschenwürdige Unterkunft und die Möglichkeit zur Eingliederung in unsere Gesellschaft zu geben." Die Gemeinde sehe sich "einer für uns völlig neuen Aufgabe gegenüber". In den nächsten Tagen sollen in Gesprächen mit Vertretern des Landratsamt genau Zahlen ermittelt werden.

Währenddessen schafft die Gemeinde Gauting baurechtliche Voraussetzungen, um Flüchtlinge in den Räumen einer ehemaligen Psychiatrischen Klinik an der Bergstraße und im ehemaligen Forstamt an der Ortsdurchfahrt in Stockdorf unterzubringen. Für beide Gebäude läuft nun ein Änderungsverfahren, das künftig eine Wohnnutzung ausdrücklich festschreibt. Bürgermeisterin Brigitte Kössinger betonte das ausdrücklich: "Das sind Wohnungen, kein Heim". Solche Unterscheidungen sind vor allem deshalb wichtig, weil sich die Gemeinde auf einen Rechtsstreit gefasst machen muss. Gegen die Umnutzung der Räume an der Bergstraße in Gauting liege eine Klage eines Anliegers vor, sagte die Bürgermeisterin.

Über den aktuellen Stand der Unterbringung von Flüchtlingen in Gauting will Kössinger zusammen mit Landrat Karl Roth an diesem Donnerstag die Öffentlichkeit informieren. Die Veranstaltung in der Grundschule an der Ammerseestraße beginnt um 18 Uhr.

© SZ vom 11.06.2015 / RAr/rzl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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