Planegg:Alle wollen Korbinian helfen

Sascha Oestereich aus Gauting und Christina Wechner aus Krailling lassen sich in Planegg als Knochenmarkspender in die Datenbank aufnehmen. (Foto: Arlet Ulfers)

630 Menschen lassen sich als Knochenmarkspender registrieren.

Von Carolin Fries, Planegg

Es war ein Gewusel sondersgleichen. Etwa 630 Menschen haben sich am Samstag im Pfarrheim Sankt Elisabeth in Planegg als potenzielle Knochenmarkspender typisieren lassen. Die Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) mit Sitz in Gauting hatte dazu aufgerufen, um unter anderem einen passenden Spender für Korbinian Heintze aus Stockdorf zu finden. Der 20 Jahre alte Medizinstudent leidet an Leukämie und wartet seit fünf Wochen im Klinikum Großhadern auf eine Transplantation.

"Es ist ein gutes Gefühl, endlich etwas tun zu können", sagte Stefan Rubenbauer, 21, von der katholischen Jugend in Planegg, die die Aktion mitorganisiert hatte. Als Jugendleiter hat sich Korbinian vor seiner Erkrankung stark in der Pfarrei engagiert, viele der knapp 80 ehrenamtlichen Helfer kannten ihn persönlich. Auch die Medizinstudenten, die wie am Laufband Blut abnahmen, hatte Korbinian zum Teil selbst aktiviert. "Das ist für mich eine sehr gute Übung", sagte Luis Stadler. Nach einer Stunde hatte der LMU-Student schon 25 Röhrchen mit jeweils fünf Milliliter Blutproben gefüllt. Darunter auch jenes von Juliane Ramisch, 40, aus Gauting. "Ich bin genetisch selber hochgradig krebsbelastet und werde vielleicht selbst einmal auf eine Spende angewiesen sein", sagte sie. Constantin Jahr, 20, aus Pasing sagte, er sei ohne besonderen Grund gekommen. "Ich bin einfach da."

Alle die sich typisieren ließen, wurden belohnt mit Essen und Trinken, Spiel und Spaß sowie freiem Eintritt in den Münchener Club "Crux". "Ich bin überwältigt", sagte Korbinians Mutter Michaela Heintze. "Dieser unvergessliche Tag wird uns tragen und ist die Hoffnung auf Heilung für unseren Sohn und hoffentlich viele andere Erkrankte."

© SZ vom 02.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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