Regenerative Energie:Berg setzt auf Photovoltaik

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488 Photovoltaik-Anlagen gibt es in Unterschleißheim. Die Bürgerinitiative wünscht sich mehr. Die Stadt plant auch viele. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Gemeinde will kommunale Gebäude fit für die Zukunft machen.

Von Sabine Bader, Berg

Während die Bürger in etlichen Ortsteilen von Berg über private Nahwärmenetze nachdenken, sind die Gemeinderäte wild entschlossen, alle ihre kommunalen Gebäude sukzessive mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Und wie immer, wenn sich die Berger mit regenerativen Energien beschäftigen, soll dies Hand und Fuß haben und nach einem genauen Zeitplan ablaufen. Wie der aussehen soll, vereinbarten die Gemeinderäte am Dienstag in ihrer jüngsten Sitzung im Berger Rathaus.

So will man 2023 damit beginnen, das Dach des Feuerwehrhauses in Farchach sowie die Dächern der Kindergärten in Höhenrain und Berg und das Dach des Sportgebäudes "Müllers auf der Lüften" in Farchach mit regenerativen Anlagen auszustatten. In den Folgejahren sollen dann die Feuerwehrhäuser in Berg und Kempfenhausen ebenso folgen wie der gemeindliche Bauhof, das Fides-Gebäude in Aufhausen und die Oskar-Maria-Graf Schule in Aufkirchen. Allerdings müssen die letzteren beiden Bauten zuvor erst einmal statisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Bislang noch nicht in die Pläne einbezogen sind das alte Schulhaus in Aufkirchen und der Berger Marstall, da beide historischen Gebäude denkmalgeschützt sind. "Aber auch das will ich für die Zukunft nicht gänzlich ausschließen", so Bürgermeister Rupert Steigenberger (BG).

Module produzieren dann Strom, wenn die Windkraft schwächelt

Hat die Gemeinde erst einmal alle neuen Anlagen am Netz, dürfte die Gemeinde pro Jahr einen Ertrag von 500 000 Kilowattstunden Strom haben. Eine der vier Berger Windkraftanlagen schaffe an die 5,3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr, rechnet Steigenberger im Gespräch mit der SZ vor. Das seien nicht einmal zehn Prozent einer Windkraftanlage. "Da merkt man, wie die Relationen sind." Die kommunalen Photovoltaikanlagen stellten zwar nur einen kleinen, aber nicht minder wertvollen Beitrag auf dem Weg zum Ausstieg aus dem fossilen Energieverbrauch dar.

Steigenberger setzt in seinem Handeln bekanntlich auf einen Mix aus regenativen Energiequellen. "Photovoltaik liefert eher im Sommer Strom, wenn die Windkraft schwach ist. Und die Windkraft bringt im Winter Strom, wenn Photovoltaik schwächelt," sagt er. Beides ergänze sich also ziemlich gut. "Wir bräuchten eigentlich noch mehr Photovoltaik, um einen guten Ausgleich zur Windkraft hinzubekommen", sagt er und gibt damit die Marschrichtung vor.

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