Pächterwechsel:"Augustiner am Wörthsee" erhält neuen Wirt

Lesezeit: 1 min

Nach 13 Jahren gibt Wirt Karl Sigl die Leitung des Seerestaurants "Augustiner am Wörthsee" ab. Doch potentielle Nachfolger gibt es genug.

Wolfgang Prochaska

Die Gastroszene in Wörthsee verändert sich in den kommenden Monaten erheblich. Wie berichtet, hören Ende Januar 2011 die Wirte der bekannten Kulturkneipe "Steinebacher" am Bahnhof auf. Auch beim Seerestaurant "Augustiner am Wörthsee", das seit 13 Jahren von Karl Sigl geführt wird und mit seinem 800 Biergartenplätzen und Festsaal zu den größten im westlichen Landkreis gehört, kommt es zu einem Wirtewechsel. Karl Sigl will aus "gesundheitlichen Gründen" die Großgaststätte mit seinem Strandbad abgeben. Das sagte er im Gespräch mit der SZ.

Pächterwechsel kommt: Das Seerestaurant "Augustiner am Wörthsee". (Foto: Franz-Xaver Fuchs)

Die Entscheidung ist schon soweit gediehen, dass die zuständige Augustiner-Brauerei in München gerade auf Pächtersuche ist. "Wir führen derzeit Bewerbungsgespräche", sagte ein Augustiner-Mitarbeiter am Montag zur SZ. Die Zahl der Interessenten sei hoch, allerdings müsse man auf Qualität achten.

Am liebsten wäre Sigl, wenn der Wechsel schon im Oktober vollzogen würde. Das hofft auch die Brauerei. "Das kann sehr schnell gehen", heißt es, wenn der richtige einmal gefunden sei. Der Wörthseer Wirt will auf jeden Fall einen "sauberen Übergang". Man sei ja fast wie eine Familie. Da ihn die Brauerei in seiner Anfangszeit umfassend unterstützt habe, fühle er sich auch in der Pflicht. Auf jeden Fall werde das Seerestaurant weiter offen bleiben, bis ein neuer Pächter gefunden ist, verspricht er.

Der Rückzug von Sigl bedeutet auch für Wörthsee eine Zäsur. Mit Sigl hatte das gründlich renovierte und umgebaute "Strandbad Fleischmann", wie es früher hieß, einen neuen Aufschwung erlebt. Manfred Vollmer, Fritz Ringwald und Dieter Fuchs hießen bei der Eröffnung im Februar 1997 noch die Wirte, ehe Ende des Jahres Karl Sigl als Geschäftsführer die Großgaststätte allein übernahm. Inzwischen ist auch Wiesn-Wirt Vollmer ("Augustiner") ganz ausgestiegen. Einzig die Weißwürste stammen noch von seinem Gut Granerhof.

Mit einem ungewöhnlichen Konzept konnte Sigl damals wieder Gäste anlocken, die wegen der langen Umbauarbeiten weggeblieben waren. Er erfand die "Haferlguckerparties", die ausgiebige Festessen zu günstigen Preisen waren. Der Ansturm war so groß, dass es Wartelisten gab. Sigl stand für eine gutbürgerlich-bayerische Küche ohne Mätzchen. "Die Küche ist mein Revier", sagt er. Ideen hatte er auch für den großen Biergarten: Damit im Sommer mehr Besucher kommen, war der Zutritt zum Strandbad seitdem kostenlos.

© SZ vom 28.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: