Oberpfaffenhofen:DLR will eigene Geschichte aufarbeiten

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt will den Zeitraum in den Jahren von 1907 bis 1945 durchleuchten - und damit auch die NS-Vergangenheit seiner Vorgängerorganisation.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) startet eine wissenschaftliche Aufarbeitung seiner Geschichte. Konkret geht es dabei um die Vorgängerorganisationen des DLR im Zeitraum von 1907 bis 1945. In acht Projekten wird die Geschichte in diesem Zeitraum untersucht. Neben dem Schwerpunkt auf die Zeit des Nationalsozialismus werden auch der Erste Weltkrieg und die Zeit der Weimarer Republik analysiert.

Wie alle anderen Forschungseinrichtungen war der DLR-Vorläufer eng mit dem NS-Regime verbunden und unterstützte Hitlers Pläne für einen Angriffskrieg. So war der Gründungsvater Ludwig Prandtl in führender Position in der militärischen Forschung eingesetzt. Zudem profitierte die Einrichtung auch von den Verbrechen der Nazis; in den Vorgängerorganisationen des DLR waren während des Zweiten Weltkriegs Zwangsarbeiter eingesetzt.

Für die Aufarbeitung habe man nun "renommierte Forscher der deutschen Luft- und Raumfahrtgeschichte" gewinnen können, erklärte die Vorstandsvorsitzende des DLR, Anke Kaysser-Pyzalla, in einer Mitteilung.

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