Neue Hoffnung für Peter Bulla:Wie ein Sechser im Lotto

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Aktion Knochenmarkspende hat für den leukämiekranken Starnberger einen passenden Stammzellenspender gefunden.

Sabine Bader

Für Peter Bulla ist es wie ein Sechser im Lotto - nein, es ist viel besser als das: Das bayerische Suchzentrum der Stiftung Aktion Knochenmarkspende hat einen passenden Stammzellenspender für ihn gefunden. Damit sei ein großes Schritt zur Rettung des 32-jährigen Starnbergers getan, sagt die Sprecherin der Aktion Knochenmarkspende, Verena Spitzer. Wie berichtet, war bei dem Diplom-Ingenieur und Vater einer sechs Monate alten Tochter im vergangenen November eine lebensbedrohliche akute Leukämie diagnostiziert worden.

Typisierung für Knochenmarkspende: Jetzt wurde ein Spender gefunden. (Foto: Georgine Treybal)

Dass bereits zwei Monate nach der Diagnose ein Spender gefunden ist, ist laut Spitzer optimal und zeigt, dass es sich wirklich lohnt, zur Typisierung zu gehen. Und im Landkreis Starnberg gingen besonders viele Bürger hin. 1076 potentielle Spender konnte die Aktion Knochenmarkspende, die ihren Sitz auf dem Gelände der Gautinger Asklepios-Klinik hat, nach der Aktion im Starnberger Landratsamt neu in ihre Kartei aufnehmen. Die gesamte Datenbank umfasst mittlerweile rund 13 Millionen Blutspenden. Ob nun die Spende für Peter Bulla aus Bayern kommt oder gar aus dem Landkreis, weiß Spitzer nicht zu sagen. Letztlich spielt dies auch nur eine untergeordnete Rolle.

Landrat Karl Roth ist jedenfalls froh über den Erfolg. "Wir haben uns sehr über die positive Nachricht gefreut", sagte er. "Es ist ein Erfolg für alle, die sich typisieren ließen. Ein Beispiel, das weiter Ansporn geben sollte, Mitmenschen in Notlagen zu helfen." Roth hofft, dass nun auch für seine Amtskollegin aus Bad Dürkheim, Sabine Röhl ein geeigneter Spender gefunden wird. Sie ist, wie berichtet, ebenfalls an Leukämie erkrankt. Die Typisierungsaktion war für sie und Bulla gemeinsam initiiert worden.

Übrigens: In Deutschland dürfen sich Spender und Empfänger der Stammzellen erst nach zwei Jahren kennenlernen - und das auch nur, wenn beide dies wollen. Es gibt Länder, da unterbinden die Behörden jeglichen Kontakt zwischen Spender und Empfänger. Wie Spitzer meint, vielleicht um möglichen Erpressungen vorzubeugen. "Wir aber haben noch nie schlechte Erfahrungen gemacht", sagt sie. Im Gegenteil. Kürzlich habe eine Spenderin an einen Patienten geschrieben: "Es war ein Privileg, für Sie zu spenden." Oft entwickle sich auch ein sehr persönliches Verhältnis zwischen Spendern und Empfängern sowie deren Familien. Wie etwa im Fall des kleinen Lukas aus Tutzing (wir berichteten). Die beiden Familien sind heute eng befreundet. Bei der Aktion für Lukas waren im Februar 2008 in Tutzing 1108 Bürger typisiert worden, zwei von ihnen haben laut Spitzer bereits ihre Stammzellen gespendet

und damit dazu beigetragen, Leben zu retten.

© SZ vom 27.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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