Essen und Trinken:Kleine grüne Küche

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"Lil. Green Kitchen" heißt das neue Lokal von Marius Wussmann (re.) an der Aufkirchener Straße in Berg. Florian Skudlarek ist sein Betriebsleiter. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

In Berg eröffnet am Freitag das vegetarische Speiserestaurant "Lil. Green Kitchen". Es möchte eine Alternative darstellen zur gängigen bayerischen Wirtshauskultur, zu Pizzeria, Döner-Bude und Co.

Von Sabine Bader, Berg

Eine Schüssel Buntes gefällig? Ja, hier dreht sich so ziemlich alles um "Bowls", Schüsseln mit vegetarischen Produkten: sei es zum Frühstück, zum Mittagessen oder am frühen Abend zum Mitnehmen. Die Auswahl ist reichhaltig. Mit rein pflanzenbasierten Gerichten - Obst, Gemüse, Getreide, Nüssen, Samen sowie pflanzlichen Fetten - verspricht das kleine Speiserestaurant "Lil. Green Kitchen", das ist die Abkürzung für "kleine grüne Küche", von kommendem Freitag an seine Gäste in Berg zu verwöhnen.

Marius Wussmann ist 35 Jahre alt. Er ist der Inhaber des neuen Lokals in der Aufkirchener Straße 1 in Berg. Vor vier Jahren, mitten in der Corona-Pandemie, eröffnete er bereits an der Wittelsbacher Straße in Starnberg, gegenüber dem Kirchplatz sein erstes vegetarisches Lokal. "Da haben wir alle Herausforderungen mitgenommen", sagt er, "waren dann aber umso glücklicher, dass es trotz aller Verbote und Einschränkungen funktioniert hat und angenommen wurde". Sein Betriebsleiter in beiden Läden ist Florian Skudlarek. Er kümmert sich um die Bestellungen und die Geschäftsführung.

Wussmann stammt eigentlich aus Augsburg. Er hat in München studiert - zuerst Betriebswirtschaftslehre (BWL) und im Masterstudiengang Volkswirtschaft (VWL). Er hat auch eine kleine Unternehmensberatung. Vor sieben Jahren zog er mit seiner Familie nach Starnberg, seit fünf Jahren leben die Eheleute, die inzwischen zwei Kinder haben, in Berg.

Die Idee, die ihn schon vor Jahren umtrieb: Wer hier auf dem Land mittags zum Essen gehen möchte - egal ob nun im Home-Office, im Büro oder in einer Arztpraxis -, findet in den meisten Ortschaften vielleicht ein bayerisches Wirtshaus, einen Italiener oder auch mal eine Döner-Bude. Aber das entspricht seiner Ansicht nach, "nicht mehr so ganz den Anforderungen der Gäste von heute". Wussmann lebt selbst "überwiegend vegetarisch" und reduziert seinen Fleischkonsum "so gut es geht".

Die Speisekarte des neuen vegetarischen Lokals in Berg. (Foto: Franz Xaver Fuchs)
Mit diesem Logo wirbt das neue Restaurant "Lil. Green Kitchen" in Berg und in Starnberg. (Foto: Franz Xaver Fuchs)
Alles ist grün - auch die Abkürzung von "Lil. Green Kitchen". (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die überwiegenden Gerichte in seinem Berger Lokal sind "Bowls". Sie bestehen aus einer kohlehydratreichen Basis wie Linsen, Quinoa - ein Fuchsschwanzgewächs, das als Reisersatz gilt -, Bulgur - unter Druck vorgekochter Weizen - und Reis. Diese werden angereichert mit sogenannten Toppings - sprich Gemüsen verschiedenster Sorten, Käse, Hummus, Nüssen oder Obst. "So hat man eine vollwertige Mittagsmahlzeit, die zwar kalorienreich ist, einen aber nicht vollkommen ausknockt", sagt Wussmann. Sie kostet zwischen zwölf und 14 Euro. Wer mittags einmal abwechseln möchte, der kann auch ein Kichererbsen-Curry wählen.

Das morgendliche, süße Gegenstück zum reichhaltigen Mittagessen besteht aus einem Fruchtbrei, der aus frischen Früchten gemacht wird. Er wird angereichert mit ganzen Früchten, Beeren, Bananen und anderem saisonalem Obst (neun Euro). Wussmann: "Die Frühstücksbowl ist die süße Alternative zur Salatbowl. Man kann sie mit einem Smoothie, einem Cappuccino, einem Espresso oder einem frisch gepressten Saft morgens trinken." Gesüßt wird grundsätzlich nicht mit weißem Zucker. "Wenn wir süßen, dann machen wir das über Agavendicksaft oder Datteln. Auch die Säfte und Drinks werden vor den Augen der Kunden zubereitet. Das Bananenbrot backen wir selbst."

Wussmann: "Wir sind ein Tagesrestaurant."

Geplant sind Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr abends. "Wir sind ein Tagesrestaurant." Wussmann glaubt, dass die meisten Gäste, ähnlich wie in Starnberg, auch in Berg "mittags kommen oder am frühen Abend, um dann noch die Möglichkeit zu haben, das Gericht als Abendessen mit nach Hause zu nehmen". Das kleine Restaurant wird in seinem Inneren "eine Handvoll Sitzplätze anbieten" und draußen, je nach Witterung, noch einmal ähnlich viele.

Der Eigentümer verspricht seinen Gästen auch: "Alle Verpackungsmaterialien, die wir anbieten, sind plastikfrei - sprich Bambus." Die Gäste können übrigens auch mit ihren eigenen Schalen kommen. Und für Stammkunden gibt es Boxen, die man mitnehmen und wieder befüllen lassen kann.

"Wir wollen ganz einfach die gesunde, schnelle Alternative zur ländlichen Wirtshauskultur, zu Pizzeria und Döner-Bude sein", sagt Wussmann. Fragt man ihn nach den eigenen Kochkünsten, meint der 35-Jährige: "Ich gebe mein Bestes." Im Alltag isst er mit seiner Familie gern im eigenen Lokal und natürlich auch möglichst gesund und frisch. Doch er gibt auch zu: "Im Trubel des Tages gibt's auch manchmal nur Pasta."

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